• 15.08.2007 15:41

  • von Fabian Hust

Berger: "Bourdais ist das Risiko wert"

Gerhard Berger glaubt an das Potenzial von Sébastien Bourdais, auch wenn er sich nicht ganz schlüssig ist, wie gut der Franzose in der Formel 1 sein wird

(Motorsport-Total.com) - Alessandro Zanardi und Cristiano da Matta wissen ein Lied davon zu singen - wer in der Champ Car-Serie erfolgreich ist, kann in der Formel 1 sang- und klanglos untergehen. Nach drei - möglicherweise sogar vier - Titeln in der US-amerikanischen Rennserie wagt Sébastien Bourdais im kommenden Jahr den Sprung zurück über den großen Teich, zum derzeit nicht konkurrenzfähigen Team Scuderia Toro Rosso.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Berger setzt mit Bourdais und Vettel auf zwei Fahrer, die nicht ganz "grün" sind

Gerhard Berger ist optimistisch, dass den Franzosen nicht das gleiche Schicksal ereilen wird wie einst Zanardi und da Matta, auch wenn er im Interview mit 'Autosport' zugibt, dass dies "die einzige Sorge war und noch ist", die er im Zusammenhang mit der Verpflichtung des ehemaligen Formel-3000-Piloten hat.#w1#

Der Österreicher knüpft seinen Optimismus an die Tatsache, dass man eine bestimmte mentale Stärke braucht, um im Motorsport Titel gewinnen zu können - egal, in welcher Serie.

"Es gibt schnelle Jungs, die nie etwas gewinnen, und andere, die eines Tages immer Meisterschaften gewinnen. Das ist eine sehr wichtige Sache, über die er definitiv verfügt", so der Tiroler.

Natürlich verfolgt der 47-Jährige die Champ Car Rennen seines zukünftiges Fahrers mit großem Interesse: "Alles, was er zeigt, deutet darauf hin, dass er schnell sein sollte."

Der ehemalige Formel-1-Pilot begründet die Verpflichtung Bourdais' mit der Tatsache, dass es für das Team "etwas früh" sei, einen Top-Fahrer wie Fernando Alonso oder Lewis Hamilton zu verpflichten.

Der Fahrer sei jedoch wichtig, vor allem im kommenden Jahr, wenn die Traktionskontrolle wieder abgeschafft wird. Der einzige gute Kompromiss aus Jugend und Rennerfahrung habe Bourdais dargestellt.

Berger hat Bourdais seit zwei Jahren auf dem Radar und "fragt sich selbst, wie gut er ist": "Ich denke, dass er das Risiko wert ist. Lasst uns ihm die Chance geben."

Bei den Tests habe Bourdais eine starke Leistung geboten und zudem gut mit den Ingenieuren gearbeitet: "Er war sofort schnell, hat nichts kaputt gemacht und er war sehr schnell." Man habe die Chance auf einen "wirklich, wirklich guten" Fahrer gesehen und zugegriffen.