Bei Regen regt sich regelmäßig nichts: Was tun?
Am Freitag saßen die Fans tapfer auf der Tribüne, doch der Fahrbetrieb in Suzuka war enttäuschend - was soll man dagegen tun?
(Motorsport-Total.com) - Die japanischen Formel-1-Fans gehören zu den leidenschaftlichsten weltweit, doch am Freitag wurden sie für ihr tapferes Durchhalten auf den verregneten Tribünen von Suzuka nur wenig belohnt. Der Regen war während des Großteils der 180 Trainingsminuten einfach zu stark, als dass die Fahrer hätten viele Runden fahren können.

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Die Fans harren im Regen aus - doch zu sehen bekommen sie wenig
Aber nicht nur die fahrerisch grenzwertigen Bedingungen waren daran schuld, dass so wenig gefahren wurde, sondern auch das Reglement: "Das ist sicherlich etwas, das wir im Hinblick auf das kommende Jahr anschauen müssen", so Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner.#w1#
"Vielleicht kann uns Bridgestone diesbezüglich helfen, denn wir sind im Hinblick auf die Regenreifen ein wenig limitiert. Wir haben sie aus diesem Grund für den Rest des Wochenendes aufgespart, schließlich gibt es eine ordentliche Wahrscheinlichkeit, dass es morgen ein wenig regnet. Wenn Bridgestone mit seinen Reifen etwas großzügiger sein kann, dann könnte man von uns an einem verregneten Freitag etwas mehr auf der Strecke sehen."
Bridgestone Motorsport-Direktor der Reifenentwicklung, Hiroshi Yasukawa, beschreibt die Situation als "großes Problem": "Auch unser Budget ist limitiert, wir müssen also eine Balance eingehen. Unsere Verantwortung liegt darin, dass wir alle gleichberechtigt behandeln. Aber auch unsere Position ist sehr, sehr schwierig."
"Fakt ist, dass es unser Hauptgeschäft ist, Reifen für Autos zu verkaufen, aber wenn das Auto-Geschäft sehr schlecht läuft, dann verkaufen wir nichts, was bedeutet, dass wir keinerlei Gewinn erzielen können."
"In der heutigen Zeit ist unser Vorstand sehr hart zu mir", so der Japaner weiter. "Ich bin in diesem Geschäft schon sehr lange Zeit tätig, ich kenne aus diesem Grund die notwendige Balance. Wir müssen also an einem Zeitpunkt einen guten Kompromiss finden."
Toyota-Team-Präsident John Howett kann verstehen, dass man für die Zuschauer mehr tun muss, die meistens mindestens einen dreistelligen Betrag hinblättern, um die Autos auf der Strecke zu sehen: "Dies ist eine Sache, der sich die Teams absolut bewusst sind. Wir müssen den Wert erhöhen, den wir der Öffentlichkeit bei den Rennen bieten."
"Wenn man uns noch mehr Zeit gibt, dann können wir in der Team-Vereinigung FOTA versuchen, einige dieser Probleme anzugehen und sicherstellen, dass wir besonders den Fans und Öffentlichkeit einen soliden und guten Wert bieten."
Renault-Teamchef Bob Bell pflichtet diesbezüglich seinem Kollegen zu: "Wenn wir fahren und den Zuschauern eine Show bieten und wir dies sicher tun können, dann sollten wir dies tun, absolut richtig."
Der Brite ist "sicher", dass auch Bridgestone die Autos gerne auf der Strecke hat: "Aber auch sie haben echte Budget-Sorgen. Gleichzeitig bin ich mir doch sicher, dass diesbezüglich in Zukunft ein Kompromiss gefunden werden kann. Aber wir müssen uns darum kümmern."

