Bei Räikkönen macht sich erstmals Frust breit

Weil sein McLaren-Mercedes weiterhin nicht siegfähig ist, verliert Kimi Räikkönen langsam die Lust - Wechsel zu einem anderen Team verlockend

(Motorsport-Total.com) - Wenn man Angebote von Ferrari und Renault vorliegen hat, die gerade ein Rennen nach dem anderen gewinnen, aber selbst im schwächelnden McLaren-Mercedes sitzt, dann ist man naturgemäß dazu verlockt, das Team zu wechseln. In genau dieser Situation befindet sich Kimi Räikkönen, der angesichts der jüngsten Misserfolge langsam seine Lust zu verlieren scheint.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen würde momentan lieber in einem anderen Auto sitzen...

Schon im Winter hatte der Finne erstmals scharfe Kritik an seinem derzeitigen Arbeitgeber geübt, doch nach den besser als erwartet verlaufenen Überseerennen räumte er seinem "Silberpfeil" eine Schonfrist ein. Diese droht aber langsam abzulaufen: Weil der MP4-21 auch auf dem Nürburgring nicht siegfähig ist, wirkt Räikkönens Motivation angeknackst - was einen Weggang immer wahrscheinlicher erscheinen lässt.#w1#

"Nach dem vergangenen Jahr sollte man erwarten, jetzt in einer besseren Position zu sein, aber wir hatten ein paar Schwierigkeiten. Es dauerte eine Weile, neue Teile zu bauen", seufzte er in der Eifel. "Einen Monat vor Saisonbeginn hätten wir sogar noch schlechtere Resultate erwartet, insofern sind wir gar nicht übel in Form, aber natürlich ist das nicht das, was wir uns erhoffen. Wir wissen ja nicht mal, in welchem Bereich wir Zeit verlieren."

"Das ist nicht zum ersten Mal so", fügte der 26-Jährige an. "Es ist nicht das Ende der Welt, denn wir geben unser Bestes und werden uns hoffentlich bald verbessern, aber es ist heutzutage nicht leicht, ein anderes Formel-1-Team einzuholen, denn alle Teams verbessern sich von Rennen zu Rennen. Man muss schon wirklich große Fortschritte machen. Die Saison ist aber noch lang, es kann alles passieren. Hoffentlich kommen bald bessere Resultate."

Indes ist den Verantwortlichen des Teams durchaus bewusst, dass man Gefahr läuft, Räikkönen an die Konkurrenz zu verlieren: "Ich bin mir sicher, dass andere Leute versuchen, ihn zu holen. Damit meine ich nicht nur Ferrari", stellte Mercedes-Sportchef Norbert Haug klar. Da aber das Geld keine allzu große Rolle zu spielen scheint, können die "Silberpfeile" den "Iceman" wohl nur halten, wenn sie ihm schon bald ein konkurrenzfähiges und zuverlässiges Auto geben.