• 19.12.2008 10:25

  • von Stefan Ziegler

Barrichello: "Ich konnte es kaum glauben"

Honda-Fahrer Rubens Barrichello wurde von der Bekanntgabe des Rückzugs aus der Formel 1 ebenso überrascht wie alle anderen Teammitglieder

(Motorsport-Total.com) - Bis Anfang Dezember durfte sich Rubens Barrichello noch Hoffnungen machen, 2009 seine Rennkarriere in der Formel 1 fortsetzen zu können. Mit Bruno Senna und Lucas di Grassi hatten bereits zwei Youngster lautstark bei Honda angeklopft, doch eine Entscheidung hinsichtlich der Fahrerpaarung für das kommende Jahr war noch nicht getroffen worden. Die Konzernchefs in Japan hatten allerdings andere Sorgen, die sie schließlich in Form des Rückzuges aus der Formel 1 kommunizierten.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello könnte sein letztes Formel-1-Rennen bereits gefahren haben

Barrichello erreichte die Nachricht vom Aus in Brasilien, wo sich der ehemalige Ferrari-Fahrer einige freie Tage mit seiner Familie gönnte. "Ich war im Urlaub und das Team hat mich dort angerufen - es war absolut schockierend", beschrieb Barrichello gegenüber 'Autosport.com' die Umstände, wie er vom Honda-Ende erfuhr. "Ich konnte es einfach nicht glauben."#w1#

"Das war sogar noch viel schlimmer, als wenn sie mir gesagt hätten, dass sie einen anderen Fahrer ausgewählt hätten, wie Bruno oder einen noch viel jüngeren. Es war einfach undenkbar, dass Honda jemals solche Probleme haben könnte", meinte der Brasilianer. "Ich habe niemals etwas von Geld mitbekommen, insofern könnte das vielleicht der Grund gewesen sein."

"Vielleicht war das Budget zu groß, vielleicht waren die laufenden Kosten zu hoch. Jedenfalls war es sehr seltsam", kommentierte Barrichello den plötzlichen Rückzug des japanischen Automobilriesen. Seine persönliche Situation habe das allerdings nicht sehr verändert, meinte der 36-Jährige. "Ich wusste nicht, wie es um meine Zukunft bestellt war - und genau dann zog sich Honda aus der Meisterschaft zurück."

"Da war die Unsicherheit dann schon sehr groß. Aber das hat eigentlich nicht viel verändert. Ich musste mich logischerweise eines jungen Fahrers erwehren, der neu zum Team dazukam", beschrieb Barrichello seine Sicht der Dinge. "Beim zweiten Jereztest hätte ich im Auto sitzen sollen, insofern hätte das ein direkter Vergleich sein können. Das wäre eine Herausforderung ganz nach meinem Geschmack gewesen."

"Als ich schließlich zwei Tage lang nichts vom Team gehört hatte, habe ich Ross angerufen und mich erkundigt. Doch er konnte mir nicht sagen, was los war. Dann folgte kurz darauf die Bekanntgabe. Für mich ändert das freilich nicht viel. Wenn jemand kommen sollte und das Team kauft, es mit einem strafferen Budget und den kompetenten Leuten um Ross weiterführen will, dann wird er zwei erfahrene Fahrer brauchen", machte sich Barrichello abschließend Hoffnungen.