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  • 17.12.2008 12:51

  • von David Pergler

Richards liebäugelt immer stärker mit der Formel 1

Der Ausstieg von Subaru aus der Rallye-Weltmeisterschaft könnte ein Katalysator in den Honda-Übernahmeplänen von David Richards sein

(Motorsport-Total.com) - Von Anfang an galt David Richards als einer der Interessenten für die Übernahme des ehemaligen Honda-Teams, nachdem die Japaner in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Koffer gepackt, die Formel 1 verlassen und das in Brackley beheimatete Team zum Verkauf gestellt haben. Doch nun könnte der Ausstieg von Subaru aus der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) die F1-Ambitionen von Richards beschleunigen.

Titel-Bild zur News: David Richards

Prodrive-Boss David Richards ist im Paddock-Bereich ein alter Hase

Der Punkt ist: Prodrive, die Firma des Briten, bereitete die dunkelblauen Subaru Impreza für den japanischen Hersteller vor und setzte sie in der WRC als Subaru-Werksteam ein. Durch den Ausstieg von Subaru verliert Prodrive also eines seiner wichtigsten Geschäftsfelder. Die Folgen für Richards sind klar: "Ich kann mich nun darauf konzentrieren, wo ich langfristig vertreten sein will. Wer weiß? Vielleicht ist das die Formel 1", verriet er gegenüber 'BBC Oxford'.#w1#

Und noch etwas zählt: Richards kennt sich aus im Formel-1-Geschäft: Als ehemaliger Teamchef von Benetton weiß er, worauf es im Grand-Prix-Zirkus ankommt. Darüber hinaus war der Prodrive-Boss drei Jahre lang der Teamchef von BAR-Honda, aus dem später das Honda-Werksteam hervorgegangen war. In dieser Zeit hat der die Truppe aus Brackley zu ihren größten Erfolgen geführt (2004 Platz zwei hinter Ferrari) und kennt das Team wie seine Westentasche. Zusätzlich könnte ihm der aktuelle frische Wind der Kosteneinsparungen in der Formel 1 Appetit machen.

Es spricht also vieles dafür, dass aus Honda bald Prodrive werden könnte. Bereits vor einem Jahr hat Richards mit seiner Firma den Einstieg in die Formel 1 versucht. Zu diesem Zweck sollte eine nagelneue Fabrik eröffnet werden. Das Projekt versandete aber aufgrund des Verbots von Kundenautos.

Nun wäre eine voll funktionsfähige Fabrik samt Infrastruktur und Personal verhältnismäßig billig zu haben. Sein Weg könnte also direkt nach Brackley führen. "Ich weiß es aber noch nicht definitiv. In der Formel 1 bricht eine neue Ära mit einer niedrigeren Kostenbasis an. Nicht weniger umkämpft oder spannend, aber mit Sicherheit gibt es einige Möglichkeiten", erklärte Richards.

Warum noch kein Käufer zugeschlagen hat, könnte daran liegen, dass man noch abwartet, bis die Kostenbeschneidungsregeln in der Formel 1 vollends Einzug gehalten haben. "Ich vermute, das wird eine der Herausforderungen für Honda sein", antwortete Richards auf eine entsprechende Frage. Einen Finanzier hätte er angeblich auch schon: Gerüchteweise handelt es sich um Gelder aus dem Mittleren Osten.