• 04.09.2001 19:58

  • von Fabian Hust

Barrichello: "Burti wollte wieder ins Rennen zurück"

Rubens Barrichello über Burtis Glück im Unglück, die Sicherheit in der Formel 1 und sein Rennen in Spa-Francorchamps

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello war nach dem Abbruch des Rennens anzusehen, dass in ihm der Schock tief saß, dass sein enger Freund Luciano Burti verunglückt ist: "Man sagte mir vor dem Neustart, dass Luciano sauer war, als sie schließlich zu seinem Auto kamen und das waren sehr gute Neuigkeiten, denn ich machte mir ziemliche Sorgen. Er war für eine Minute nicht bei Bewusstsein, aber als er wieder zu sich kam, sagte er, dass er wieder in das Rennen zurück wollte. Er hatte überhaupt keine Ahnung, was ihm gerade passiert war."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello (Ferrari)

Rubens Barrichello machte sich große Sorgen um Burti

Barrichello war der erste Fahrer, der seinen Freund im Krankenhaus von Liège besuchte: "Luciano sagte mir, dass er sich nur noch an ein paar Sekunden vor dem Zwischenfall erinnern konnte und er einfach sauer war, dass er einen weiteren großen Unfall wie in Hockenheim hatte. Er glaubt nicht, dass Irvine Schuld hat. Luciano scheint es gut zu gehen und sogar ich ließ ihn einen kleinen Test machen in dem ich ihn fragte, welche Zeit er im Warm Up fuhr und er konnte sich erinnern. Ich blieb bis zwei Uhr Nachts bei ihm und kam um acht Uhr wieder und ließ ihn alleine, als seine Eltern ankamen."

Barrichello ist sich sicher, dass dieser Unfall vor ein paar Jahren noch ganz anders geendet hätte: "Der Unfall hat mit Sicherheit gezeigt, wie sich die Sicherheit in der Formel 1 verbessert hat. Das einzige, was mich überrascht hat, war die Reaktion der Streckenposten. Ich kann wohl behaupten, das Irvine eine Menge Organisationsarbeit geleistet hat, um die Reifen zu entfernen."

"Es war ein schlimmer Unfall und ich befürchtete das Schlimmste. Die Reifen haben gute Arbeit geleistet, aber die Frage ist, ob es bei einem solchen Unfall besser ist, plötzlich von den Reifen gestoppt zu werden oder ob es gut wäre, durch ein anderes Hindernis zu fahren und sich zu drehen, bevor man gestoppt wird. In unserem Sport ist es unmöglich zu sagen, dass wir hundert Prozent sicher sind und wenn man einen Unfall wie Luciano hat, bei dem etwas vom Auto wegfliegt, ist man im Cockpit nur noch Passagier. Aber wir müssen auch sagen, dass die Sicherheit sich stark verbessert hat und er aus diesem Grund noch am Leben ist."

Über sein eigenes Rennen, in dem er vier Plätze hinter seinem Teamkollegen Michael Schumacher ins Ziel kam, gibt es nicht viel Gutes zu berichten: "Ich hatte beim zweiten Start ein Problem, weswegen ich nicht sehr gut weg kam. Dann schien ich nicht über einen fantastischen Topspeed zu verfügen und mit Fisichellas guter Traktion aus der La Source heraus und seinem guten Speed den Berg hinunter konnte ich nicht vorbeikommen."

"Ich verlor auch zwei Plätze durch meinen Boxenstopp und fiel auf Platz 5 ab. Alles in allem war es schwierig. Als ich meinen Frontflügel in der Bus-Stop-Schikane verlor, dachte ich, dass ich genau das selbe getan habe wie auch zuvor. Ich sah Häkkinen, wie er den Poller so oft berührte und dieses eine Mal hat er ihn mit seinem Hinterrad wohl ein wenig mehr berührt. Vielleicht hat das Ding aus diesem Grund meine Nase berührt, denn ich habe meine Linie nicht geändert und war nicht weiter innen gefahren. Ich verbrachte dann eine ganze Runde damit, von der Ideallinie zu fahren, um die Leute vorbei zu lassen, da ich keinen Frontflügel mehr hatte. Ich denke also, dass ich noch Glück hatte, Fünfter zu werden."