• 12.05.2005 17:11

  • von Marco Helgert

BAR-Honda zeigt Einsicht

Kehrtwende: Nach internen Untersuchungen hat das BAR-Honda-Team die Schuld an der Tank-Affäre eingestanden - "Urteil ist fair"

(Motorsport-Total.com) - Das Urteil aus Paris hat das BAR-Honda-Team schon einen Tag nach der Entscheidung offiziell angenommen, auch weitergehende zivilrechtliche Schritte schloss man aus - jedoch nur zum Wohle der Formel 1. Nun aber machte das britisch-japanische Team einen Rückzieher von der bisher so starren Haltung: Man habe eingesehen, dass Benzin nie als Ballast verwenden darf - auch wenn man es, wie es nach teameigenen Aussagen der Fall war, nicht restlos verwenden kann.

Titel-Bild zur News: BAR-Honda-Kommandostand

BAR-Honda möchte sich wieder auf den Sport konzentrieren

"Nachdem die Angelegenheit eingehend geprüft wurde, inklusive Anfragen bei anderen Teams, akzeptiert BAR-Honda, dass Formel-1-Autos mehr als 600 Kilogramm wiegen müssen, wenn sie kein Benzin an Bord haben", heißt es in einem Statement des Rennstalls. "Dies gilt auch, wenn das Kraftstoffsystem des Autos so ausgelegt ist, dass eine gewisse Benzinmenge im Auto nicht nutzbar ist."#w1#

Gerade um diesen Punkt gab es heftige Debatten, denn BAR-Honda argumentierte in Paris, dass ihr Kraftstoffsystem eine gewisse Grundmenge an Treibstoff im Tank benötige, und man daher diesen Sprit mit zum Fahrzeuggewicht zählte. "Bevor wir diese Anfragen gemacht haben, war es die ehrliche Überzeugung des Teams, das Benzin, das während des Rennens nicht verbraucht werden kann, nicht abgepumpt werden muss, wenn das Auto gewogen wird."

"Auf dieser Basis akzeptiert das BAR-Honda-Team die Entscheidung des FIA-Berufungsgerichtes, das unter diesen Umständen fair war", so die Kehrtwende. Auch den Vorwurf, dass die Richter in Paris nicht unabhängig genug gewesen seien, zog man - fast etwas kleinlaut - wieder zurück. "Das Team erkennt an, dass die Richter, wie auch in anderen Fällen, vollkommen unabhängig waren. Sie sind Richter mit einem hohen Ansehen, die ihre Dienste ehrenamtlich anbieten."

Damit dürften die Streitigkeiten mit der FIA beendet sein. Auch die Diskussionen über das Berufungsgericht könnten sich wieder beruhigen. BAR-Honda möchte sich nun wieder auf den Sport konzentrieren. "BAR-Honda möchte nichts weiter, als gegen die anderen Teams in der Formel 1 auf einer fairen und gleichen Basis anzutreten. Wir freuen uns darauf, uns diesem Wettkampf beim Europa-Grand-Prix wieder zu stellen."