BAR-Honda-Team in Italien heißer Außenseiter

Die Streckencharakteristik und der positive Test diese Woche sprechen für ein gutes BAR-Honda-Abschneiden in Monza

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen hat in Belgien demonstriert, wie man Michael Schumacher und Ferrari schlagen kann, und das BAR-Honda-Team hat nächstes Wochenende in Italien eine realistische Chance, ebenfalls eine Überraschung zu schaffen. Einige Faktoren sprechen dafür, dass Jenson Button und eventuell auch Takuma Sato zumindest zum erweiterten Favoritenkreis gehören.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button diese Woche bei den Testfahrten in Monza

In erster Linie ist es die Streckencharakteristik von Monza, die dem Team aus Brackley liegen sollte, denn die langen Geraden und hohen Geschwindigkeiten bringen die Stärken des Honda-Motors voll zur Geltung. Darüber hinaus kommt Michelin mit dem Traditionskurs in der Nähe von Mailand in der Regel gut zurecht und die dreitägigen Testfahrten diese Woche sind überaus positiv verlaufen. Theoretisch sollte also viel möglich sein.#w1#

Zuversichtlicher Button glaubt an seine Chance

Button freut sich jedenfalls schon darauf, auf die Jagd nach seinem ersten Grand-Prix-Sieg zu gehen: "Es wird sicher nett, in Monza zu fahren. Die Atmosphäre am Rennwochenende ist dort immer großartig. Monza ist eine Low-Downforce-Strecke und unser Auto müsste dort von der Papierform her gut funktionieren. Das Ziel ist, vor den Renaults ins Ziel zu kommen und so viele WM-Punkte wie möglich zu sammeln, damit wir in der Konstrukteurs-WM an ihnen dran bleiben."

Teamkollege Sato will in erster Linie seinen frustrierenden Auftritt von Spa vergessen: "Es ist großartig, nach dem Testverbot in Monza wieder zu fahren, und wir haben gutes Feedback vom Auto bekommen. Die Strecke ist historisch, außerdem fahren wir nirgendwo sonst bis zu 360 km/h schnell. Sie besteht aus langen Geraden und Schikanen und man fährt viel über die Randsteine. Nötig ist guter mechanischer Grip, weil man die Flügel flach einstellt. Wichtig ist auch, dass die Stabilität auf der Bremse passt, denn es gibt ein paar Stellen, wo man gut ausbremsen kann. Obwohl es eigentlich keine schnellen und aufregenden Kurven gibt, ist es doch immer spannend, in Monza zu fahren."

Teamchef David Richards: "Trotz des enttäuschenden Resultats in Spa freue ich mich auf die restlichen Rennen. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Schwung mitnehmen können, den wir uns erarbeitet haben. Das Testteam hat diese Woche in Monza mit unseren neuesten Entwicklungen einen guten Job gemacht. Ich persönlich hoffe, dass wir in Monza, beim letzten Europarennen, noch einmal auf das Podium fahren können, bevor wir wieder wegfliegen - diesmal in den Fernen Osten und nach Brasilien."

Spa will man in Monza vergessen machen

Chefingenieur Craig Wilson äußerte sich folgendermaßen: "Nach der Enttäuschung des Doppelausfalls von Spa, wo beide Fahrer Opfer von Rennzwischenfällen wurden, blicken wir voraus auf das letzte Europarennen in Monza. Monza mit seinen langen Geraden und hohen Geschwindigkeiten ist inzwischen einzigartig in der Formel 1 und erfordert ein spezielles Aerodynamikpaket mit wenig Downforce."

"Die Kombination der Schikanen im ersten und zweiten Gang mit den langen Geraden bedeutet, dass die Belastung für die Bremsen von allen Strecken hier am stärksten ist, und das Bremsmaterial muss folglich extrem widerstandsfähig sein, die Bremskühlung effektiv. Die Haltbarkeit von Motor und Getriebe ist ebenfalls ein Thema. Mit dem Ende des Testverbots haben wir diese Woche in Monza getestet, um die Aerodynamik-, Motor-, Bremsen- und Reifeneinstellungen zu finalisieren", ergänzte er.

Abschließend kam Hondas Ingenieurs-Direktor Shuhei Nakamoto zu Wort: "Von allen Strecken im Kalender ist Monza diejenige mit dem höchsten Volllastanteil. Zusammen mit der sensationellen Atmosphäre und Tradition der Strecke macht das Monza zu einer unserer Lieblingsstrecken und wir sind zuversichtlich, eine gute Performance abliefern zu können."