• 04.06.2005 11:27

  • von Marco Helgert

BAR-Honda möchte das Tief verlassen

Das Nürburgring-Rennen war für BAR-Honda ein Tiefschlag, ab Kanada sollen die Ergebnisse wieder den eigenen Erwartungen entsprechen

(Motorsport-Total.com) - Das BAR-Honda-Team steckt momentan in einer misslichen Lage. Die Rennsperre nach der Tank-Affäre in Imola nagte am Image des Teams, bei der Rückkehr auf dem Nürburgring versank man in der Mittelmäßigkeit. Von den Erfolgen des vergangenen Jahres zeugen nur noch die Startnummern drei und vier auf den Boliden von Jenson Button und Takuma Sato.

Titel-Bild zur News: Jenson Button (BAR-Honda 007)

Jenson Button möchte in Kanada endlich ein zählbares Ergebnis einfahren

Die Testfahrten in dieser Woche waren daher besonders wichtig, und der britisch-japanische Rennstall wollte dem Regen in Silverstone um jeden Preis entfliehen. Drohte ein nasser Tag in England, sprangen die Testfahrer des Teams ein, die in Monza auf ihren Einsatz warteten. Wie stark BAR-Honda in Kanada mit einer neuen Aerodynamik und einem neuen Motor sein wird, bleibt abzuwarten.#w1#

Button und Sato hoffen auf ein besseres Auto

"Der Kurs in Kanada hat einen Stop-and-Go-Charakter, er ist überhaupt nicht fließend", so Button. "Die Strecke wurde neu asphaltiert, es wird für die Teams und die Reifenhersteller also eine Herausforderung werden, die richtigen Reifen zu wählen. Es gibt einige gute Überholmöglichkeiten, die Fahrer und Fans sollten sich also auf ein gutes Rennen freuen."

"Im vergangenen Jahr waren wir gut unterwegs, kamen als Vierte ins Ziel, wir hoffen daher auch auf eine verbesserte Leistung in dieser Woche", so der Engländer hoffnungsvoll. "Montreal ist zudem ein toller Ort. Die Stadt ist wunderschön und es gibt großartige Orte, die man besuchen kann. Es ist immer eines meiner Lieblingsrennen im Kalender."

Takuma Satos Kanada-Statistik ist nicht ganz so gut: 2004 fiel er aus, 2002 im Jordan wurde er Zehnter. "Der 'Circuit Gilles Villeneuve' ist nicht einfach, denn er hat eine lange Gerade, harte Bremszonen, eine Haarnadel und eine Schikane", so der Japaner. "Man benötigt ein stabiles Auto, das beim Bremsen gut ist. Wir hatten am Donnerstag einen guten Test in Silverstone, was für unsere Gesamtleistung wichtig war. Auch das Testteam in Monza, das mit der Montreal-Spezifikation fuhr, hatte ein positives Gefühl."

Neuer Motor für die Nordamerika-Reise

"Ich gehe frohen Mutes nach Kanada und glaube daran, dass wir dort ein gutes Wochenende haben werden", fuhr Sato fort. "Ich mag es immer, Montreal zu besuchen, denn es ist eine großartige, weltoffene Stadt. Die Verbindung aus historischer Architektur und einem modernen Stadtzentrum macht es sehr interessant. Die Tatsache, dass es auch noch eine gute Rennstrecke mit einer tollen Atmosphäre gibt, macht es nur noch aufregender."

Für den Sportlichen Direktor des Teams, Gil de Ferran, ist die Reise durch Nordamerika der erste Forme-1-Auftritt auf dem Gebiet seiner größten sportlichen Erfolge. "Die zwei Testtage in Monza waren für die Reifenwahl für den US-Grand-Prix und Aerodynamiktests für Kanada angesetzt", so der Brasilianer. "Der Test war auf beiden Kursen erfolgreich, und die Testfahrer waren mit der Leistung des Autos zufrieden. Wir sind hoffnungsvoll, dass wir bei den Nordamerika-Rennen bessere Leistungen bieten können."

Zum Einsatz kommt in Montreal auch ein verbesserter Honda-Motor, denn am Nürburgring mussten Sato und Button noch mit jenen Triebwerken antreten, mit denen sie bereits das Rennen in Imola bestritten. "Wir haben einen verbesserten Motor für Kanada und wir hoffen auf diesem schnellen Kurs auf ein gutes Ergebnis", so Shuhei Nakamoto, Chefingenieur von Honda Racing Development.