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BAR-Honda geht für Suzuka höhere Risiken ein
Weil Honda beim Heimrennen unbedingt gewinnen möchte, geht das Team von Button und Sato nun höhere Risiken ein
(Motorsport-Total.com) - Nach vier zweiten und sechs dritten Plätzen in der laufenden Saison will BAR-Honda beim vorletzten Grand Prix der Saison in knapp zwei Wochen in Suzuka erstmals nach den ganz großen Sternen greifen und gewinnen. Dafür ist das britisch-japanische Team auch bereit, auf technischer Seite höhere Risiken als bisher einzugehen.

© xpb.cc
Takuma Sato soll unbedingt das Honda-Heimspiel in Japan gewinnen
Schon am vergangenen Sonntag in Shanghai schrammte Jenson Button nur knapp am Premierensieg für BAR-Honda vorbei, fehlte am Ende nur eine Sekunde auf Triumphator Rubens Barrichello. Gewiss hätte man es gegen einen Michael Schumacher in Top-Form schwerer gehabt als gegen den Brasilianer, doch sowohl Fahrer als auch Team wittern die Chance auf das oberste Treppchen und wollen es in Suzuka unbedingt umsetzen.
Willis zuversichtlich: "Wir sind nahe am Siegen dran"
"Wir sind nahe am Siegen dran, sehr nahe", teilte BAR-Technikchef Geoff Willis unseren Kollegen von 'Autosport' mit, "aber es stehen ja noch zwei Rennen aus. Jetzt, mit neun Punkten Vorsprung auf Renault, werden wir Suzuka vielleicht etwas Abenteuerlicheres versuchen. Ich denke, wir werden mit dem Motor ein höheres Risiko eingehen und ein 'Suzuka Special' mit mehr Leistung und mehr Drehzahl fahren und versuchen, das Rennen zu gewinnen."
Seitens Honda wird es diesbezüglich sicher keine Einwände geben, denn die Japaner sind seit Urzeiten dafür bekannt, gerade im eigenen Land gut aussehen zu wollen, und stellen dafür notfalls auch die Standfestigkeit aufs Spiel. Für Honda wäre es das Größte, zum ersten Mal seit Gerhard Berger in Australien 1992 einen Grand Prix zu gewinnen - am liebsten mit dem im eigenen Haus herangezogenen Schützling Takuma Sato.
Auch BAR will seinen Anteil beisteuern: "Wir werden einen neuen Frontflügel haben und eine Weiterentwicklung des Diffusors, was wir erstmals diese Woche in Jerez testen wollen. Hier ein bisschen, da ein bisschen - und am Ende reicht es vielleicht zum Gewinnen", hofft Willis. Allerdings weiß der Brite auch, dass viel vom Reifenkrieg abhängen wird, in dem Konkurrent Bridgestone in den letzten Jahren in Suzuka meist Vorteile hatte.
Fehler von Ferrari würden BAR-Honda helfen
Teamchef David Richards kennt noch einen Faktor, der seiner Truppe helfen würde: "Vielleicht fährt Ferrari ja ein bisschen langsamer! Ich war von Beginn des Jahres an immer ehrlich und habe immer zugegeben, dass wir einen Fehler von Ferrari brauchen, um selbst Rennen zu gewinnen. Es wäre schön, jetzt den nächsten Schritt zu machen und zu siegen. Vor allem für Honda wäre es etwas ganz Besonderes, aber wir müssen weiter hart arbeiten und dürfen nicht entspannen."
Mit einem Triumph in Japan wäre wohl auch in der Konstrukteurs-WM der Sack endgültig zu. In Monza hat BAR-Honda erstmals Renault auf Platz zwei abgelöst, inzwischen beträgt der Vorsprung schon neun Punkte. Umso mehr träumt Richards von einem Geschenk für Honda in Suzuka: "Wir liegen neun Punkte vorne, da wäre es wie ein Traum, das Rennen zu gewinnen. Noch ist zwischen uns und Renault in der Meisterschaft aber alles offen."

