• 20.11.2001 15:18

  • von Fabian Hust

Badoer freut sich auf Unterstützung durch Luciano Burti

Ferrari-Testfahrer Luca Badoer freut sich über die Verpflichtung von Luciano Burti als zweiten Ferrari-Testfahrer

(Motorsport-Total.com) - Im Verlauf der vergangenen Saison wurde den Top-Teams klar, dass sie dringend zwei Testfahrer benötigen ? McLaren-Teamchef Ron Dennis gab sogar öffentlich zu Protokoll, dass man nach einem zweiten Mann neben Alexander Wurz Ausschau hält. Grund für die geänderten Anforderungen ist nicht nur die Tatsache, dass in den kommenden Jahren die Konkurrenz unter den Teams härter wird, sondern vor allem die durch den neu aufgeflammten Reifenwettbewerb mehr anfallenden Testkilometern.

Titel-Bild zur News: Luca Badoer und Michael Schumacher

Ferrari kann in Zukunft auf zwei Testfahrer zurückgreifen

Gut möglich, dass es in Kürze ein separates Testteam gibt, das sich ausschließlich um Reifentests kümmert ? ein entsprechendes Angebot hat ein Team Reifenhersteller Bridgestone gemacht. Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei diesem Team um Ferrari gehandelt hat. Reifentests und die Versuche mit neuen mechanischen oder aerodynamischen Teilen lassen sich nämlich nicht kombinieren, da sich die Versuchkomponenten gegenseitig beeinflussen und so keine klaren Aussagen zulassen.

Für Ferrari-Stammtestfahrer Luca Badoer steht fest, dass die Verpflichtung von Luciano Burti wichtig war: "Seine Verpflichtung war notwendig. In diesem Jahr wird sich der Umfang der privaten Tests aus verschiedenen Gründen erhöhen", so der Italiener gegenüber der 'Gazetta dello Sport'. "Schon im letzten Jahr musste ich mir gehörig in den Hintern beißen, um das ganze Programm abzuspulen. Unsere Chefs haben verstanden, dass wir jemanden neben mir brauchen."

Ferrari wird besonders im Januar und Februar sehr viel testen müssen, denn das neue Auto wird sehr spät fertig werden und zudem die revolutionäre Motor-Getriebe-Einheit enthalten, die ohne eine Kupplung auskommt. Noch weiß man bei den Italienern nicht, ob dieses riskante aber viel versprechende Unterfangen zu hartnäckigen Problemen führen wird, die es auszusortieren gilt. Ferner wird man das Vorjahresauto F2001 mit neuem Motor und diversen anderen Teilen ausstatten, um für den Notfall das alte Auto einsetzen zu können. Dieses modifizierte Auto will natürlich auch auf mögliche Kinderkrankheiten getestet werden, um für den etwaigen Notfall gewappnet zu sein.

Ferner wird Ferrari so viele Testkilometer wie schon lange nicht mehr für Reifentests abspulen. Denn McLaren-Mercedes ist zu Michelin gewechselt, also jenes Team, das in den vergangenen Jahren neben Ferrari am meisten Testkilometer für Bridgestone abgespult hat. Während Michelin von den zusätzlichen Testrunden profitieren wird, muss Ferrari die verlorenen Meilen versuchen gut zu machen. Alles Gründe, die einen zweiten Testfahrer notwendig machen.

Dass Luca Badoer Kollege Luciano Burti ohne Kompromisse begrüßt, hat nicht nur mit der Tatsache zu tun, dass Burti mit Sicherheit gut mit allen im Team ? allen voran Landsmann Rubens Barrichello ? auskommen wird. Burti stellt zumindest im kommenden Jahr keine Konkurrenz für Badoer da. Sollte einer der Stammfahrer ausfallen, so genießt der Italiener das Vorzugsrecht auf den Platz als Ersatzfahrer.