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  • 27.07.2010 19:13

  • von Britta Weddige

Austin: Grundstück bekannt, Hauptinvestor auch

Rennstrecke statt Wohngebiet: Der neue GP-Kurs bei Austin entsteht in Wandering Creek - Der Geschäftsmann Red McCombs fungiert als Hauptgeldgeber

(Motorsport-Total.com) - 2012 soll die Formel 1 im texanischen Austin fahren. Und nun ist auch bekannt, wo die neue Strecke für den US-Grand-Prix entstehen soll. Es handelt sich dabei um ein 900 Hektar großes Areal namens Wandering Creek südöstlich der Stadt in der Nähe des internationalen Flughafens. Das hat Veranstalter Tavo Hellmund heute bestätigt. Das Gelände war eigentlich für ein neues Wohngebiet vorgesehen, nun wird dort eine Rennstrecke gebaut. Beubeginn soll im Dezember sein, als Architekt wurde der Deutsche Hermann Tilke verpflichtet

Titel-Bild zur News: Fans in Indianapolis

Zum neuen US-Grand-Prix in Austin wurden jetzt weitere Details bekannt

"Ich wollte sichergehen, dass wir der beste Veranstaltungsort für den US-Grand-Prix sind", sagt Hellmund, der immer noch die Konkurrenz unter anderem von Mew Jersey fürchten muss. "Das tut man, indem man die richtieg Location mit der richtigen Anbindung hat - und an der Location arbeite ich seit mindestens eineinhalb Jahren."#w1#

Einer der Investoren in Wandering Creek ist Bobby Epstein. "Ich bin begeistert und hoffe, dass das alles zustande kommt", sagt er der Tageszeitung 'The Statesman'. Er sei "äußerst optimistisch", dass rechtzeitig zum ersten Rennen in Austin 2012 alles fertig wird. Baubeginn soll wie berichtet im Dezember dieses Jahres sein. "Ich finde es sehr aufregend, mehr als Texaner und Einwohner Austins als als Rennfan. Das würde Austin wirklich viel bringen. Ich denke, dass das für uns wirklich ein Riesenevent wird."

Veranstalter Hellmund ist davon überzeugt, dass ein Formel-1-Rennen in Austin ein langfristiger Erfolg wird - weil eigens dafür eine Strecke gebaut wird. "Die Leute sagen, dass die Formel 1 sich in den Vereinigten Staaten nicht etabliert hat. Aber das ist vollkommen falsch", betont er. "Die Formel 1 war hier zwischen 1960 und 1980, als sie eine permanente Rennstrecke hatte, immens erfolgreich. Zwischen 1980 und 1999 wurde immer auf temporären Stadtkursen gefahren. Und so wunderbar der Indianapolis Motor Speedway ist, war das eigentlich ein Kompromiss. Es war eine IndyCar-Strecke, auf der die NASCAR Erfolg haben konnte."

Tavo Hellmund, Bernie Ecclestone

Veranstalter Tavo Hellmund und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Zoom

Die Region um Wandering Creek ist bereits besiedelt. Aber überraschenderweise ist den Anwohnern eine Rennstrecke lieber als ein weiteres Wohngebiet. "Wir alle haben das Gefühl, dass es das geringere Übel ist", sagt Anwohnersprecherin Cathy Olive. "Freuen wir uns darüber? Nein. Aber es ist besser als 2.000 klitzekleine Reihenhäuschen."

Texanischer Geschäftsmann als wichtigster Geldgeber

Hellmund hat nun auch das Geheimnis um seinen Hauptinvestor gelüftet. Wichtigster Geldgeber für das Formel-1-Projekt in Austin ist der bekannte texanische Geschäftsmann Red McCombs. Der 83-Jährige machte sein Vermögen als Autohändler und war Mitbegründer von 'Clear Channel Communications'. Laut 'Forbes'-Magazin gehört er zu den 400 reichsten US-Amerikanern. Ihm gehört auch das Energieunternehmen McCombs Energy, außerdem besaß er mit den San Antonio Spurs, den Denver Nuggets und den Minnesota Vikings mehrere Football- und Basketball-Teams. Und die Unversitär von Austin hat ihre Wirtschaftsfakultät nach McCombs benannt.

"Die Formel 1 zurück in die USA zu bringen, ist eine Chance, die sich nur einmal im Leben bietet und eine, die jede Stadt dieser Welt gern hätte", sagt McCombs über sein Engagement bei diesem Projekt. "Die Größe und das Ansehen eines Formel-1-Rennens ist vergleichbar mit dem Superbowl und die Wirtschaft in Austin, San Antonio und dem gesamten Staat Texas wird immens davon profitieren."

"Ich habe ihn daran erinnert, dass wir hier schließlich in Texas sind und nicht irgendwo anders." Red McCombs

"Wir wissen, dass Tavo eine klare Vision hat, wie man die Formel 1 zu einer Großveranstaltung machen kann", fährt McCombs fort. "In den vergangenen Jahren hat er eine solide wirtschaftliche Basis gebildet und ein großartiges Team zusammengestellt - wir sind stolz, ein Teil davon zu sein. Wir sind bereit, unsere Ärmel hochzukrempeln und mit Tavo daran zu arbeiten, aus diesem Projekt einen großen Erfolg zu machen."

McCombs hat auch kürzlich mit Bernie Ecclestone über das Projekt gesprochen - und dabei versucht, dessen Bedenken auszuräumen. "Bernie sagte: 'Wie soll es klappen, in Austin eine Strecke zu bauen, die rechtzeitig für das Rennen 2012 fertig wird?' Und ich habe ihn daran erinnert, dass wir hier schließlich in Texas sind und nicht irgendwo anders. Wir haben den Ruf, das zu schaffen", so McCombs.

Laut Veranstalter Hellmund hat auch der frühere Motorrad-Weltmeister Kevin Schwantz seine Unterstützung für das Projekt zugesagt. Inzwischen gibt es auch eine offizielle Internetseite für das Rennen in Austin: www.formula1UnitedStates.com.