• 18.06.2001 09:21

  • von Marcus Kollmann

Aufbruchstimmung bei Jaguar Racing

Das Team aus Milton Keynes fühlt sich vor dem Rennen auf dem Nürburgring gut vorbereitet

(Motorsport-Total.com) - Nach den zuletzt bei den Grand Prix in Monaco und Kanada geholten Punkten, sowie in Silverstone absolvierten dreitägigen Testfahrten, fühlt sich das Jaguar-Team für den Großen Preis von Europa am kommenden Wochenende gut vorbereitet. Zwar könnte der Kontrast zwischen dem einstigen Nürburgring mit der berühmten Nordschleife und der heutigen Grand-Prix-Strecke nicht größer sein, aber bei Jaguar freut man sich auf die gute Atmosphäre des Rings.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa im Jaguar R2

Pedro de la Rosa testete intensiv drei Tage in Silverstone

Eddie Irvine konnte seinem Team zwar nicht wie geplant bei den Vorbereitungen in Silverstone lange helfen, aber nach seinem frühen Ausfall in Kanada dürstet es den Nordiren förmlich nach einem weiteren Punktefinish: "Nachdem ich letzte Woche in Silverstone auf Grund eines kleinen Nackenproblems nicht an den Testfahrten teilnehmen konnte, freue ich mich schon sehr auf das Rennen auf dem Nürburgring. Wenn ich schon bei Testfahrten ausfallen musste, dann waren die in Silverstone genau richtig, denn für gewöhnlich gibt es dort immer viele Unterbrechungen und man kann dadurch nicht wirklich viel testen. Ich selbst mag den Nürburgring, wo ich 1998 aus der ersten Reihe gestartet bin und neben einigen vierten Plätzen auch als Fünfter und Sechster oftmals die Zielflagge gesehen habe. Der Kurs selbst ist in Bezug auf die Abstimmung des Autos sehr schwierig, da es ein paar unebene Stellen, plus eine sehr schwierige, bergab führende Passage gibt. Darüber hinaus ist die Strecke sehr eng. Vor allem beim Start kann das Probleme bedeuten, denn in der ersten Kurve staut es sich meist, sodass man hauptsächlich aufpasst, sich aus Problemen herauszuhalten. Das Überholen an sich ist auch nicht gerade sehr einfach, da man wirklich auf einen Fehler des Vordermannes angewiesen ist und zudem auch noch auf der schmutzigen Linie viel Zeit verliert, wenn man es denn mit aller Gewalt versucht. Dieses Jahr fahren wir hier zum ersten Mal im Sommer, sodass ich auf ein regenfreies Wochenende hoffe."

Pedro de la Rosa holte beim letzten Grand Prix einen weiteren Punkt für sein Team. Der Spanier testete vergangene Woche fleißig in Silverstone und sagte in Vorschau auf das anstehende Rennen: "In unserem Sport gibt es keine Verschnaufpause. Nach dem Rennen in Kanada haben wir in Silverstone drei Tage lang getestet, wobei wir neben den Reifentests und Arbeiten an der Abstimmung auch die Aerodynamik weiter verbessert haben. Es war insgesamt ein produktiver Test, durch den wir weitere Fortschritte gemacht haben. Diese mögen im Vergleich zu unserer Konkurrenz nur geringfügig sein, aber wenn es so leicht wäre um die Pole Position zu kämpfen, dann würden das ja alle Teams tun. Wir sind durch unseren Windtunnel im fernen Kalifornien darüber hinaus noch ein wenig im Nachteil, aber nicht mehr lange. Mein sechster Platz in Montreal war eine große Freude für mich und zeigt auch, dass wir in kurzer Zeit ein gehöriges Stück voran gekommen sind. Das Auto fühlte sich gut ausbalanciert an und ich hatte im Rennen keinerlei Probleme. Uns fehlt es noch immer an Geschwindigkeit, aber unsere Aerodynamiker könnten nicht noch härter arbeiten, als sie es jetzt schon tun."

Team-Manager Bobby Rahal erklärt: "Wir haben unaufhaltsam an allen Fronten gearbeitet, um unser relativ neues Aerodynamikpaket weiter zu optimieren. In der Qualifikation in Kanada hätten wir einen besseren Job machen müssen, aber wir kennen jetzt die Gründe, weshalb wir das dort nicht geschafft haben. Wir hatten jedoch eine gute Rennstrategie, welche am Ende mit Platz 6 im Rennen und einem Punkt belohnt wurde. Eddie war beim Überholen von Nick Heidfeld zu forsch, sodass er früh ausfiel, aber als Fünfzehnter hat man kaum eine andere Wahl. Man muss es versuchen. Zur Adrian Newey Geschichte möchte ich sagen, dass er eine Verstärkung für unser Team gewesen wäre, mehr aber auch nicht. Es ist an der Zeit, dass wir dieses Thema begraben. Unsere Aerodynamiker wissen, dass ich sehr zufrieden mit ihrer Arbeit bin. Nicht zuletzt weil sich langsam die Erfolge der harten Arbeit einstellen. Ich finde, dass die Leute nicht vergessen sollten, was wir zu Saisonbeginn gesagt haben. Damals hatten wir erklärt, dass es unser Ziel sei, in diesem Jahr alles im Team auf die Reihe zu bekommen. Und genau das machen wir derzeit. Natürlich stehen wir noch nicht da, wo wir stehen wollen, aber wir haben ja noch eine ganze Saisonhälfte zur Verfügung. Unsere Partnerschaft mit Michelin trägt bereits jetzt schon Früchte, und dank unserer stetig voranschreitenden Verbesserungen in Sachen Aerodynamik sind wir in einer besseren Lage als je zuvor, sodass wir unsere Konkurrenten an der Spitze des Mittelfeldes herausfordern können."