• 05.07.2013 08:52

  • von Christian Schrader

Audi und Formel 1? Stadler: In Le Mans besser aufgehoben

Audi-Chef Rupert Stadler erklärt, warum er die Ingolstädter nicht in der Formel 1 sieht und hebt dabei die Vorzüge des Le-Mans-Klassikers hervor

(Motorsport-Total.com) - Audi-Chef Rupert Stadler sieht die Traditionsmarke aus Ingolstadt besser bei den 24 Stunden von Le Mans als in der Formel 1 aufgehoben. Als Grund nennt der 50-Jährige unter anderem die Seriensiege der Marke beim Klassiker. Im Gegensatz zu der Königsklasse des Motorsports könne man bei dem nur einmal im Jahr stattfindenden Rennen in einer gewinnbringenderen Art und Weise "das sportliche Profil der Marke schärfen".

Titel-Bild zur News: Audi, Logo

Stadler sieht die Marke mit den vier Ringen in Le Mans anstatt in der Formel 1 Zoom

Rupert Stadler investiert als Vorstandsvorsitzender von Audi in viele Dinge: Kleinwagen, Personal, Elektroautos - aber wohl nicht in die Formel 1. Ab 2014 tritt neben den Ingolstädtern auch Porsche - die zuletzt mit der Verpflichtung von Red-Bull-Pilot Mark Webber Schlagzeilen machten - als zweite VW-Marke bei den 24 Stunden von Le Mans an. Wird auf diese Art und Weise entschieden, welche der beiden Marken künftig in der Formel 1 mitfährt? "Ein lustiger Gedanke", entgegnet Stadler mit einem Lächeln der 'WirtschaftsWoche', aber glauben Sie mir, so funktioniert die Welt des Motorsports nicht."

"Wir fragen uns gerade in diesen Tagen, ob es überhaupt sinnvoll ist, in der Formel 1 dabei zu sein", berichtet er weiter. In der Königsklasse des Motorsports könne man laut Stadler die Marke nicht in einer positiven und gewinnbringenden Art und Weise platzieren. "Zu 90 Prozent wird in dieser Rennserie nicht über die Hersteller geredet, sondern über die Fahrer", kritisiert er. "Man redet auch noch viel über die Reifen und gerne auch oft über die Verlierer. Nur hin und wieder kommen auch die beteiligten Autobauer ins Spiel, und das nicht immer mit positiven Attributen."

Ganz anders sieht es da beim französischen Motorsport-Klassiker aus, so Stadler. "Dagegen bringt für uns Le Mans eine ganz andere Spannung und in diesem Jahr sogar den insgesamt zwölften Sieg", freut er sich. Es darf behauptet werden, dass die Ingolstädter in den vergangenen Jahren ein Abo auf den Sieg bei den geschichtsträchtigen 24 Stunden auf dem Circuit de la Sarthe haben: Seit dem Millennium hieß der Sieger lediglich 2003 (Bentley) und 2009 (Peugeot) nicht Audi.

Auch wenn Le Mans im Vergleich zu den aktuell 19 Formel-1-Grands-Prix nur einmal im Jahr stattfindet, hebt Stadler die Vorteile dieses Rennens hervor. "Die 24 Stunden von Le Mans sind für viele der Höhepunkt der WEC genannten Langstreckenweltmeisterschaft, mit Rennen in den USA, Südamerika, im Mittleren Osten, Asien und natürlich Europa, an Internationalität fehlt es also nicht", erklärt Stadler und betont: "Wir haben auch noch sehr ambitionierte Pläne im Kunden-Rennsport. Da können Sie das sportliche Profil der Marke schärfen, da ist die Marke sehr direkt erlebbar." Das klingt nach einem Korb für die Formel 1...