Auch Toyota stand knapp vor dem Ausstieg

Nach Honda wäre beinahe auch Toyota aus der Formel 1 ausgestiegen, Panasonic rettete aber das Engagement des in Köln stationierten Teams

(Motorsport-Total.com) - Seit 2002 gilt Toyota als reichstes Team der Formel 1, doch gerade diese hohen Kosten hätten den japanischen Automobilhersteller Ende 2008 beinahe dazu veranlasst, das Programm einzustellen. Wie Teamchef Tadashi Yamashina bestätigt, gab es im Vorstand nach dem Rückzug von Honda Stimmen, die einen Ausstieg ebenfalls für sinnvoll hielten.

Titel-Bild zur News: Tadashi Yamashina, Jerez, Circuit de Jerez

Tadashi Yamashina ist bei Toyota der größte Befürworter des Formel-1-Teams

Toyota hatte im Dezember erstmals in der Konzerngeschichte einen Nettoverlust bekannt gegeben. Yamashina musste sich daraufhin für sein Team einsetzen: "Ich habe in den Vorstandssitzungen immer und immer wieder betont, dass wir auf keinen Fall aussteigen sollten, auch wenn wir natürlich die Kosten drastisch reduzieren müssen", wird er von der Tageszeitung 'Yomiuri' zitiert. "Aber natürlich haben die negativen Geschäftszahlen Zweifel verursacht."#w1#

2008 haben die Japaner aus der Konzernkasse geschätzte 230 Millionen Euro zum Teambudget beigetragen, dieses Jahr sollen es nur noch etwa 160 Millionen Euro sein. Maßgeblich entscheidend für das Ja zur Formel 1 war aber die Vertragsverlängerung mit Hauptsponsor Panasonic: "Ich war extrem glücklich darüber, dass sich Panasonic dazu entschlossen hat, den Vertrag zu verlängern, obwohl sie selbst auch finanzielle Probleme haben", so Yamashina.

Dank der gesunden Sponsoringsituation sei das Engagement in der Königsklasse gerechtfertigt, denn: "Wir sind nun seit sieben Jahren in der Formel 1. Ich glaube, dass sie das Image unseres Unternehmens belebt und dass dadurch die Verkaufszahlen gestiegen sind", findet Yamashina und fügt an: "Wir müssen 2009 ein Rennen gewinnen. Ich war am Donnerstag bei den Tests und bin nun davon überzeugt, dass wir das schaffen können. Wir sind besser als 2008."

"Wir müssen 2009 ein Rennen gewinnen." Tadashi Yamashina

Teampräsident John Howett hat im Einklang mit dem jüngsten Versprechen von FOTA-Chef Luca di Montezemolo kürzlich unterstrichen, dass Toyota zumindest bis Ende 2012 in der Formel 1 bleiben wird. Es gilt jedoch als offenes Geheimnis, dass der Vorstand den Stecker ziehen könnte, sollte der erlösende erste Grand-Prix-Sieg auch dieses Jahr nicht gelingen. Dementsprechend groß ist der Druck auf den in Köln stationierten Rennstall.