• 05.08.2001 14:11

Angst vor Unfalll: Ferrari-Präsident will schnellen Titel

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo will vom Monza-Unfall aufgeschreckt eine schnelle Titelentscheidung

(Motorsport-Total.com/dpa) - Michael Schumacher hat seine beiden Unfälle in den letzten Wochen offenbar vollständig abgehakt. "Mein Mechanismus ist: Ich versuche einen Unfall logisch zu erklären. Kann ich das, stellt der Unfall kein Problem mehr für mich dar", sagte der Formel-1- Weltmeister aus Kerpen gegenüber der 'Welt am Sonntag'.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo will eine möglichst schnelle Titelentscheidung

Der Ferrari-Star, der schon beim nächsten Grand Prix am 19. August in Budapest seinen vierten Weltmeister-Titel holen könnte, verarbeitet schwere Unfälle offensichtlich mit nüchternem Verstand. An die ständige Lebensgefahr in seinem Beruf denkt der Rheinländer nicht. "Ich bin kein Harakiri-Mensch. Ich versuche, den Dingen auf den Grund zu gehen. Und darum ist mir das Denken fremd, beim nächsten Mal könnte der Unfall tödlich sein", so Schumacher.

Der dreimalige Champion war vor zweieinhalb Wochen mit über 300 km/h bei Testfahrten in Monza verunglückt und vor einer Woche beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim in den spektakulären Auffahrunfall des Prost-Piloten Luciano Burti verwickelt gewesen. Die Kunst bestehe darin, sich am Limit zu bewegen. "Wenn mir dann etwas passiert, ist es Schicksal. Aber das kann überall passieren", beschrieb der Rennfahrer seine Einstellung.

Seinen Vorgesetzten haben die Unfälle offenbar erneut deutlich gemacht, wie schnell auch Erfolge in der Formel 1 zunichte gemacht werden können. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo drängt auf eine schnelle Titel-Entscheidung. "Ich will, dass die WM in Ungarn unter Dach und Fach gebracht wird", zitierte die 'Bild am Sonntag' den Ferrari-Chef: "Man hat durch Michael Schumachers schweren Unfall erst kürzlich beim Test in Monza gesehen, wie schnell etwas passieren kann. In der Formel 1 kann von einer auf die andere Sekunde alles vorbei sein."

Schumacher führt die WM-Wertung nach zwölf von 17 Rennen überlegen mit 84 Punkten vor dem schottischen McLaren-Mercedes-Piloten David Coulthard (47) und vor Ralf Schumacher (41) an. "Wir wollen den Titel auch deshalb möglichst schnell, damit wir uns früh auf die nächste Saison konzentrieren können", meinte Luca di Montezemolo außerdem.