Alonso: Silverstone als Schlüsselrennen

Wieso Fernando Alonso Silverstone als Standortbestimmung sieht, wann er mit Siegen rechnet und warum er sich nicht über die harten Reifen beklagt

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso weiß genau, dass die bevorstehenden Rennen endgültig über seine Saison 2011 entscheiden werden. In Valencia konnte der Spanier mit Platz zwei glänzen, verlor aber in der WM weiter an Boden, weil Leader Sebastian Vettel seinen sechsten Saisonsieg einstreifte. Alonso hält bei null Siegen und nur drei Podestplätzen, zwei davon allerdings in den vergangenen drei Rennen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso gibt die Saison trotz des durchwachsenen Starts nicht verloren

Dadurch zeigt sich deutlich: Bei Ferrari geht es aufwärts. Alonso bestätigt dies: "Wir befinden uns in einer Schlüsselphase in der Saison. Wir machen Fortschritte, wie wir bei den letzten drei Rennen sehen konnten, aber jetzt müssen wir die Fortschritte von Monaco, Montreal und Valencia auf einer Strecke mit einer komplett anderen Charakteristik bestätigen, die unseren Rivalen definitiv besser liegen sollte."

Worauf Alonso anspielt, ist klar: Bei den vergangenen drei Strecken handelte es sich durch die Bank um Stadtkurse, wo zwar teilweise enorme Höchstgeschwindigkeiten erreicht wurden, schnelle Kurven aber Mangelware waren. Dadurch ist eine perfekte Aerodynamik von geringer Bedeutung, was die Roten aus Maranello begünstigte.

Alonso bittet um Geduld


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Europa


Alonso bestätigt: "In Silverstone benötigt man viel aerodynamischen Abtrieb und auf diesem Gebiet hinken wir etwas hinterher. Wir werden ein paar neue Teile dabei haben, aber es wäre zuviel gesagt, dass wir dadurch den Rückstand aufgeholt haben, aber wer weiß?" Der Doppelweltmeister drückt zunächst auf die Euphoriebremse: "Wir müssen realistisch bleiben und akzeptieren, dass es unmöglich ist, den Rückstand, den wir in Barcelona hatten, in weniger als zwei Monaten aufzuholen. Der Rückstand betrug keine Runde, denn das war auf den Rennverlauf zurückzuführen, aber er war definitiv größer als in den letzten drei Rennen."

"Es ist unmöglich, den Rückstand, den wir in Barcelona hatten, in weniger als zwei Monaten aufzuholen." Fernando Alonso

Diese positive Entwicklung sieht der Mann aus Oviedo als Ansporn, die Saison nicht aufzugeben: "Wir müssen weiter daran arbeiten, das Auto zu verbessern, und dann kommen sicher auch die Siege." Wann dies der Fall sein wird? Alonso zuckt mit den Schultern: "Ich besitze keine Kristallkugel, um eine definitive Antwort geben zu können."

Ungeliebte harte Reifen in Silverstone

Aus diesem Grund reiste er unmittelbar nach dem Valencia-Wochenende nach Maranello, wo er mit dem Team an Verbesserungen arbeitete, aber auch einen Promo-Termin für den Mineralöl-Sponsor des Teams absolvierte. Das Heimrennen gab Alonso durchaus Auftrieb. "Ich schloss endlich eine Lücke in meiner Trophäensammlung", spielt er auf seinen ersten Podestplatz in Valencia an. "Das Größte war für mich aber die Freude des Publikums, als ich Mark überholte - zuerst auf der Strecke und dann beim Boxenstopp. Das Rennfahren ist in Spanien immer etwas Besonderes."

"Es liegt an den Teams, die Autos anzupassen, um das Beste aus den Reifen herauszuholen." Fernando Alonso

Doch nun liegt der Fokus des Ferrari-Piloten voll auf dem Rennen in Silverstone, bei dem die Roten im Vorjahr mit einem runderneuerten Auto die Wende herbeiführten. Dieses Jahr ist die Ferrari-Performance auch von der Reifenwahl Pirellis abhängig - die härteren Mischungen behagen dem 150° Italia nicht, obwohl Alonso in Valencia auf dem Medium-Reifen durchaus konkurrenzfähig war.

Beim Grand Prix von Großbritannien bringt Pirelli die Mischungen soft und hart. Eine harte Nuss für Alonso & Co., zumal man sich weiche Reifen wünschte: "Das ist die Wahl, die Pirelli auch bei den ersten Rennen dieser Saison getroffen hatte. Für uns bedeutet das eine zusätzliche Herausforderung - und zwar, dass wir alle Reifentypen so gut wie möglich zum Arbeiten bringen. Andererseits ist die Reifenwahl für alle gleich und es macht keinen Sinn, darüber zu diskutieren, ob eine Mischung dem einen Team besser liegt als die andere. Es liegt an den Teams, die Autos anzupassen, um das Beste aus den Reifen in punkto Performance und Lebensdauer herauszuholen."

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