• 15.07.2006 20:03

Alonso: "Mache mir keine Sorgen"

Der amtierende Weltmeister ist über Startplatz drei in Magny-Cours nicht enttäuscht und setzt im Rennen auf Konstanz

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, das sah zwischen dir und Michael Schumacher zu Beginn des dritten Qualifyings schon nach der Generalprobe für morgen aus, nicht wahr?"
Fernando Alonso: "Ja. Genau wie in Indianapolis scheint das momentan der interessanteste Teil des Qualifyings zu sein! Wir wollen eben zum Benzinverbrennen ganz vorne im Feld sein. Das gelang mir in der Boxengasse, aber dann ging Michael an mir vorbei. Das Wichtigste ist, dass ich unter den Top 3 bin. In Indianapolis lief es nicht gut, aber jetzt ist das Kräfteverhältnis wieder normal. Ich bin happy und zuversichtlich für morgen."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso findet, seine Konkurrenten müssen nun Risiken eingehen

Frage: "Hat dir dieser kleine Zweikampf Spaß gemacht?"
Alonso: "Nun ja, ich bevorzuge es, als Erster zu starten und dann die Positionen nicht zu wechseln. Aber ja, in Indianapolis und hier haben wir einige gute Zweikämpfe während der Runden zum Benzin verbrennen gesehen. Aber wir greifen uns nicht wirklich an, man wirft also nicht die Tür zu, wenn jemand überholen möchte. Man lässt ihn durch und in der nächsten Ecke versucht man wieder vorbeizukommen. Es ist aber nicht so wichtig wie im Rennen, da ist es auch schwieriger zu überholen."#w1#

Alonso hofft auf Renfenvorteil

Frage: "Gestern haben wir dich einige Male rutschen gesehen und über Nacht hat es geregnet. Wie steht es bei euch in puncto Grip und Balance?"
Alonso: "Es war schon okay. Die Balance war in Ordnung. Im Vergleich zu gestern haben wir nicht viel am Setup geändert, aber die Gripverhältnisse verändern sich auf dieser Strecke ständig. Der Regen gestern Abend hat in dieser Beziehung auch nicht wirklich geholfen, da er das ganze Gummi von der Strecke gewaschen hat. Auch die Temperaturen haben einen großen Einfluss. Heute Morgen, als der Asphalt 47 Grad heiß war, lag der Vorteil bei Michelin. Am Nachmittag lagen die Asphalttemperaturen bei 54 Grad und die Bridgestone-Piloten schienen ein wenig im Vorteil. Das sollten wir im Hinblick auf morgen im Hinterkopf behalten."

Frage: "Bist du enttäuscht über deinen dritten Rang? Und glaubst du, dass Ferraris Leistung in Indianapolis nur eine einmalige Sache war?
Alonso: "Nein, nein. Ich bin zufrieden mit Rang drei. Ich habe das Maximum gegeben und ich denke, wir haben von den Zeiten her gesehen, dass es nicht möglich war, Ferrari über eine Runde einzuholen. Da ist der dritte Rang die bestmögliche Position. Ich denke, ich habe die bestmögliche Arbeit abgeliefert. Aber es stimmt, bei diesen Temperaturen arbeiten die Bridgestone-Reifen sehr gut, denn es waren ja einige Bridgestone-Autos unter den besten Zehn. Wir werden es morgen es sehen, unsere Reifenkonstanz ist fantastisch."

Frage: "Was denkst du über das leicht geänderte Qualifyingsystem mit dem um fünf Minuten gekürzten Schlussteil?"
Alonso: "Für uns ist das sehr ähnlich. Anstatt für acht oder neun Runden Benzin zu verbrennen, fahren wir jetzt eben fünf oder sechs. Das ist keine große Veränderung für uns."

Frage: "Kannst du angesichts des Vorsprungs von 19 Punkten morgen weniger Risiken eingehen."
Alonso: "Nein, überhaupt nicht. Ich denke, ich habe ein konkurrenzfähiges und auf Longruns konstantes Auto. Ich denke auch, dass ich morgen meine Chance kommen werde, wir waren eben auf eine Runde nicht schnell genug. Aber wir wussten das, das war keine große Überraschung. Aber ich hoffe, dass wir eine Chance haben und ich habe ja nichts zu verlieren. Ich habe 19 Punkte Vorsprung, das Risiko liegt bei den anderen."

Keine Blockaden erwartet

Frage: "Wie stark hat sich die Strecke an diesem Wochenende verändert und hat das die Fahrzeugleistung beeinflusst?"
Alonso: "Nicht sehr stark, nur die Temperatur. Während des Qualifyings war es sehr heiß, auch gestern im 2. Freien Training. Das macht das Auto etwas nervös und bereitet uns noch andere Probleme. Da müssen wir auf morgen warten."

Frage: "Was könnte für den Rennsonntag den größeren Einfluss haben: die Temperaturveränderungen oder mehr und mehr Gummi auf der Strecke?"
Alonso: "Das weiß ich nicht, es ist alles wichtig. Man weiß nicht, wie sich die Reifen oder das Auto entwickeln werden, wenn mehr Gummi in den Kurven liegt, manchmal reagiert es so, manchmal anders. Für müssen morgen auf den Start hoffen, hoffentlich läuft es für uns gut und schlecht für die anderen. Aber das weiß man nie, bis das Rennen vorbei ist."

Frage: "Ich denke nicht, dass es ein Geheimnis ist: Wie viele Reifensätze hast du heute im Qualifying verwendet?"
Alonso: "Vier."

Frage: "Machst du dir Gedanken um Felipe Massa, der verhindern könnte, dass du Michael Schumacher in der ersten Runde überholst?"
Alonso: "Nein. Wir alle versuchen doch nur, unser Rennen zu fahren. Manchmal ist Felipe mit vorn, manchmal Giancarlo. Wir versuchen einfach, in der ersten Kurve Erster zu sein. Das betrifft alle, wir haben das in Indianapolis gesehen, wo Felipe als Zweiter startete und versuchte, Michael zu überholen. Das ist alles normal. Ich mache mir da keine Sorgen."