Qualifying: Beide Ferraris vor Alonso in Reihe eins

Pole Position für Michael Schumacher vor Massa und Alonso in Magny-Cours - Ralf Schumacher Fünfter, Rosberg als Neunter ebenfalls in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Zwei Wochen nach dem Doppelsieg in Indianapolis, der überwiegend auf die dortige Reifensituation zurückgeführt wurde, sicherte sich Ferrari heute in Magny-Cours mit einer weiteren starken Vorstellung die erste Startreihe für den Grand Prix von Frankreich: Bei sonnigen Bedingungen und Temperaturen von bis zu 35 Grad war Michael Schumacher nicht zu schlagen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa und Michael Schumacher

Die beiden Ferrari-Piloten waren heute auch in Magny-Cours nicht zu bremsen

Der Deutsche fuhr in allen drei Sessions absolute Spitzenzeiten, richtete seine Strategie auf die Pole Position aus und sicherte sich diese in 1:15.492 Minuten. Allerdings hätte der siebenfache Magny-Cours-Sieger den Platz ganz vorne beinahe noch an seinen Teamkollegen Felipe Massa verloren, der in letzter Minute eine beeindruckende Runde aus dem Hut zauberte und nur um 17 Tausendstelsekunden an ihm vorbeischrammte.#w1#

Alonso nie wirklich auf Pole-Position-Kurs

Dritter wurde Weltmeister und Vorjahressieger Fernando Alonso (Renault), der im Freien Training auf neue Reifen verzichtet hatte und heute Nachmittag eigentlich nie wie ein absoluter Topfavorit agierte. Stattdessen war er laut Angaben seines Teams eher konservativ unterwegs, was jedoch nur das morgige Rennen zeigen kann. Am Ende fehlten Alonso 0,292 Sekunden auf Schumacher, der an diesem Wochenende sein größter Gegner ist.

Wie ernst die beiden Titelanwärter ihren Fight nehmen, zeigte sich am Beginn des Top-10-Finales, als sich Schumacher und Alonso nebeneinander am Ende der Boxengasse aufstellten, um um freie Fahrt zu rangeln. Alonso gewann dieses Duell zunächst, doch Schumacher überholte sich vor der Haarnadelkurve zurück. Einige Minuten später - noch während des Benzinbummelns - konterte Alonso aber noch einmal und setzte sich wieder vor den Ferrari-Piloten.

Startplatz vier sicherte sich Jarno Trulli (Toyota/+ 0,543) - lediglich 0,055 Sekunden vor seinem Teamkollegen Ralf Schumacher. Die beiden Toyota-Fahrer lieferten ohne Frage eine starke Leistung ab und bestätigten auch den Aufwärtstrend ihres Teams mit dem noch recht jungen TF106B-Modell, doch dem ersten Eindruck zufolge dürften Trulli und Schumacher auch massiv von einem Reifenvorteil profitiert haben, den Bridgestone zumindest heute gegenüber Michelin hatte.

De la Rosa mit starkem Debüt als Montoya-Ersatz

Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 0,788) wurde nach einer soliden, aber nicht überragenden Vorstellung Sechster, hatte außerdem mit seinem starken Teamkollegen Pedro de la Rosa, der seine letzte schnelle Runde nicht optimal hinbekam, alle Hände voll zu tun. Schlussendlich setzte sich der "Iceman" in der französischen Hitze aber doch recht deutlich um 0,351 Sekunden gegen den heißblütigen Spanier durch.

Michael Schumacher und Fernando Alonso

Die Szene des Qualifyings: Schumacher und Alonso rangeln um jeden Meter... Zoom

Komplettiert wurden die Top 10 durch Giancarlo Fisichella (7./Renault/+ 0,852) sowie Nico Rosberg (9./Williams-Cosworth/+ 2,779) und David Coulthard (10./Red-Bull-Ferrari/+ 3,170). Letzterer hatte sich zuvor im zweiten Qualifying gerade noch in die Top 10 geschoben - sehr zum Leidwesen von Mark Webber, der in Q2 um 0,155 Sekunden am Cut vorbeischrammte. Besonders bitter: Im Endeffekt wurde Webber von Rosberg verdrängt, der ohnehin um zehn Positionen nach hinten muss.

Villeneuve und Button bereits in Q1 draußen

Bereits im ersten Qualifying war für jede Menge Spannung gesorgt - und wie so oft erwischte es neben den üblichen Underdogs auch den einen oder anderen prominenten Namen: Jacques Villeneuve (BMW Sauber F1 Team) musste als 18. ebenso dran glauben wie Jenson Button (Honda) als 19. Auch Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Cosworth), der nur um 47 Tausendstelsekunden schneller hätte sein müssen, verpasste als 17. die Top 16 knapp.

Im zweiten Abschnitt schied nach einer starken Vorstellung im Freien Training unter anderem Nick Heidfeld als Zwölfter aus. Der BMW Sauber F1 Team Pilot hatte sich viel erwartet, konnte dem aber nicht gerecht werden. Immerhin ließ er Christian Klien (Red-Bull-Ferrari), Rubens Barrichello (Honda), Scott Speed (Toro-Rosso-Cosworth) und Christijan Albers (MF1-Toyota), der erneut den Sprung in die Top 16 schaffte, sicher hinter sich.

Das Resultat des heutigen Qualifyings ist nicht automatisch gleichzusetzen mit der Startaufstellung, weil Rosberg wegen seines Motorwechsels um zehn Positionen nach hinten versetzt wird und die Fahrer dahinter entsprechend aufrücken. Dennoch kann man sich auf ein spannendes Rennen freuen, denn dass das Kräfteverhältnis in Magny-Cours auch morgen so bleiben wird, ist angesichts der möglicherweise pendelnden Reifensituation noch nicht gesagt.