• 16.07.2006 19:58

Alonso: "Das ist fantastisch"

Rang zwei war nach einem Wochenende, an dem Renault Ferrari nicht das Wasser reichen konnte, für den Spanier wie ein Sieg

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, am Start wurde es mit Felipe Massa ja schon sehr eng."
Fernando Alonso: "Ja, es war eng, ich war zu einem Zeitpunkt schon fast im Gras, also musste ich zurückstecken, nachdem ich versucht hatte, ihn zu überholen. Aber das ist auf dieser Strecke eben sehr schwierig, also haben wir auf die Stopps gewartet. Zu dieser Phase hatten wie gehofft, dass unsere Reifen eine perfekte Konstanz liefern würden, also wussten wir, dass wir dann vor Felipe liegen müssten. Das hat wie geplant funktioniert."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso war nach dem zweiten Rang nur kurz enttäuscht

Frage: "Wir stark war der Einfluss des ersten Stints auf das Endergebnis? Hast du dort viel Zeit verloren?"
Alonso: "Nicht sehr viel. Ich denke, im gesamten ersten Stint waren es vier oder fünf Sekunden, aber nicht mehr. Es war also nicht genug, um das Rennen zu gewinnen. Es hätte sich nicht viel geändert."#w1#

Frage: "Hat sich Felipe fair verhalten?"
Alonso: "Ja, ich denke schon. Wir versuchen immer, unsere Positionen zu halten, und der Start in Magny-Cours ist immer schwierig, denn die erste Kurve ist sehr schnell, geht voll, dann kommt eine schnelle, lange Rechtskurve. Es war völlig normal, was da passiert ist. Massa hatte nichts zu verlieren."

Besser als Rang zwei ging nicht

Frage: "Wie war dein Auto gegen Rennende?"
Alonso: "Es war in Ordnung. Wir haben bei den Stopps natürlich viel Benzin nachgefüllt, um lange fahren zu können, daher waren gegen Ende des Stints die Reifen nicht mehr perfekt, da ich sie zu Beginn der Stints hart rannahm. Sie funktionierten dennoch nicht schlecht. Verglichen mit Michael (Schumacher) waren wir zwei oder drei Zehntelsekunden langsamer. Das rührte vom gesamten Paket her und war auch das ganze Wochenende schon so, nicht nur heute. Daher ist es auch ein perfektes Ergebnis, an diesem schwierigen Wochenende Zweiter zu werden, auch mit Blick auf die Meisterschaft."

Frage: "Wie genau sah deine Strategie aus? Der erste Stint war ja recht kurz, der zweite etwas länger und der dritte nochmals länger."
Alonso: "Ja. Wir hatten zwei Möglichkeiten. Aber da wir hinter den beiden Ferraris standen, die auf drei Stopps waren, und das Überholen so schwierig oder fast unmöglich ist, war es klar, dass wir das Rennen verlieren würden, wenn wir auf der gleichen Strategie wie sie fahren würden. Wenn wir aber eine andere Strategie verwenden, dann hätten wie die Chance, vor ihnen ins Ziel zu kommen. Wenn nicht, dann hätten wir eben wieder dahinter gelegen."

Frage: "Was denkst du über die Wiederauferstehung von Ferrari, bist du überrascht davon?"
Alonso: "Nein, ganz und gar nicht. Ich denke, dass Indianapolis ein seltsames Rennen war, auch wegen der Schwierigkeiten, die wir im Vorjahr dort hatten. Vielleicht waren wir zu konservativ oder was auch immer. Ich denke, hier waren wir nah dran, aber nicht schnell genug. Das war auch auf dem Nürburgring und in Imola der Fall, aber zu dieser Zeit entwickelte Ferrari sehr viel und alle dachten, sie würden ab da alle Rennen gewinnen. Dann gewannen wir vier Rennen in Folge. Ich hoffe, das passiert ab dem nächsten Rennen auch wieder."

Frage: "Wann hast du im Rennen auf neue Reifen gesetzt?"
Alonso: "Beim Start und beim ersten Stopp, danach war ich auf gebrauchten Reifen."

Frage: "War es auf gebrauchten Reifen schwierig?"
Alonso: "Nein. Da gab es keinen großen Unterschied, wenn ich ehrlich bin. Es war generell schwieriger, weil die Stints länger waren, aber es gab keinen großen Unterschied zwischen neuen und alten Reifen."

Alternative Strategie führte an Massa vorbei

Frage: "Hätte eine andere Reifenwahl mehr Chancen im Rennen eröffnet?"
Alonso: "Nein, das denke ich nicht. Ich denke, unsere beiden Reifentypen funktionierten gut, so wie erwartet und in der vergangenen Woche in Jerez getestet. Es gab für uns keine Überraschungen, aber Bridgestone hat gute Arbeit abgeliefert, beide Ferrari und Toyota fuhren in die Top-Fünf. Für uns war es einfach kein perfektes Wochenende. Aber dennoch holten wir acht Punkte, das ist doch fantastisch."

Frage: "Dachtest du vielleicht schon etwas an den Sieg, als du im zweiten Stint kurz vor Michael lagst?"
Alonso: "Nein, ich wusste doch, dass ich drei Runden später an die Box muss. Dann hatte ich ein sehr schweres Auto wir wussten, dass wir beide noch einen Stopp vor uns hatten, aber er war in diesen Runden einfach schneller."

Frage: "Gab es schon vor dem Rennen zwei Strategiemöglichkeiten oder wurde das während des Rennens entschieden?"
Alonso: "Nein, wie haben immer zwei Optionen, gerade hier, denn hier sind zwei oder drei Stopps fast gleichwertig. Der erste Stopp war bei beiden Varianten ähnlich, um die Runden 17, 18 und 19 herum. Dann entschieden wir uns für zwei Stopps, denn wir sahen, dass unsere Reifen etwas konstanter waren."

Frage: "Du warst gestern nach dem Qualifying noch zuversichtlich, dass du um den Sieg kämpfen kannst. Warum?"
Alonso: "Wir waren zuversichtlich, weil wir im Qualifying unser Maximum gezeigt haben. Es gab keine Fehler und nichts lief schief. Wir waren auf Rang drei und dachten, dass liege daran, dass unsere Reifenleistung in der ersten Runde nicht gut genug war. Vielleicht würde sich das im Rennen mit einem konstanteren Reifen bezahlt machen, so dachten wir gestern. Ich denke noch immer, dass unsere Reifen etwas konstanter waren als bei Ferrari, aber wir waren wohl nicht schnell genug, um sie zu besiegen."