• 16.07.2006 17:18

Wieder nur Schadensbegrenzung bei Renault

Aus dem Sieg im Heimrennen wurde nichts, Alonso (2.) und Fisichella (6.) machten aber unter schwierigen Umständen das Beste aus der Situation

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatten fast alle Experten damit gerechnet, dass Renault nach der Pleite in Indianapolis beim Heimrennen in Magny-Cours das Zepter wieder in die Hand nehmen würde, doch nachdem Fernando Alonso am Start nicht an Felipe Massa vorbeikam und Dritter blieb, konnte er dank seiner Zweistoppstrategie nur noch den zweiten Platz herausfahren.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso: Man muss sich eben auch über zweite Plätze freuen können...

Der Spanier lieferte eine fehlerfreie, aber keine überragende Vorstellung ab, wurde schlussendlich 10,1 Sekunden hinter seinem großen WM-Kontrahenten Michael Schumacher gewertet. Der Punktevorsprung beträgt damit nur noch 17 Zähler. Gleichzeitig konnte Giancarlo Fisichella aus seiner Zweistoppstrategie wegen Grainings der Michelin-Reifen im langen und entscheidenden Mittelstint keinen Nutzen ziehen.#w1#

Zweistoppstrategie dank harter Reifen möglich

"Das war ein langes und hartes Rennen unter schwierigen Umständen, aber mit einem perfekten Resultat." Fernando Alonso

"Das war ein langes und hartes Rennen unter schwierigen Umständen, aber mit einem perfekten Resultat", bilanzierte Alonso. "Wir gingen mit zwei möglichen Strategien in das Rennen, und als wir sahen, dass Ferrari dreimal hereinkommen würde, war uns klar, dass wir sie auf der Strecke kaum überholen können. Also verließen wir uns auf die konstanten Reifen und stellten auf zwei Stopps um. Die Balance war durchweg gut, so dass ich alles geben konnte, um nach dem zweiten Stopp vor Felipe auf die Strecke zu kommen."

"Ausgehend von meiner Startposition war der zweite Platz heute das maximal Mögliche, denn wir müssen einsehen, dass Michael an diesem Wochenende schneller war - genau wie in Imola und am Nürburgring. Damals dachten alle, dass Michael nach zwei Siegen alle restlichen Rennen gewinnen würde, aber wir kamen stark zurück. Ich hoffe, dass uns das in zwei Wochen in Hockenheim wieder gelingen wird", so der Spanier.

Fisichella war weniger zufrieden: "Das war kein großartiges Rennen für mich, um ehrlich zu sein", sagte er. "Das Auto wurde während des Rennens immer unfahrbarer, und durch Graining konnte ich im zweiten Stint keinen Vorsprung auf Ralf (Schumacher; Anm. d. Red.) und Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) aufbauen. Im Schlussabschnitte hatte ich wieder viele Probleme."

Neueste Motorenausbaustufe funktionierte tadellos

"Wir müssen analysieren, was da los war, und das Positive mitnehmen." Giancarlo Fisichella

"Wir müssen analysieren, was da los war, und das Positive mitnehmen: Ich bin in den Punkten, bin weiterhin Dritter in der Weltmeisterschaft und habe ein zweites Rennen ohne Probleme mit der C-Spezifikation unseres Motors hinter uns. Ich gehe optimistisch in die nächsten Rennen und bin zuversichtlich, dass wir unseren Vorteil beibehalten werden", gab der Italiener zu Protokoll.

Von einem "schwierigen Wochenende" sprach Teamchef Flavio Briatore: "Fernando hat noch das bestmögliche Resultat herausgeholt. Giancarlo hatte im Qualifying und dann auch im Rennen Probleme, aber er nahm wichtige Punkte mit. Natürlich ist es enttäuschend, vor 6.000 eingeladenen Renault-Mitarbeitern das Rennen nicht zu gewinnen, aber hinsichtlich der Weltmeisterschaft können wir dank unseres Vorsprungs beruhigt bleiben."

Briatore freut sich auf weitere Verbesserungen

"Ich bin zuversichtlich, dass wir in Deutschland wieder vorne sein werden." Flavio Briatore

Und weiter: "Das Team arbeitet in Enstone und Viry hart an der Weiterentwicklung des Chassis' und des Motors. In den nächsten Wochen sollte sich da einiges tun. Michelin wird auch noch härter pushen, um den verlorenen Vorteil in Hockenheim wieder zurückzugewinnen, und ich bin zuversichtlich, dass wir in Deutschland wieder vorne sein werden", fügte der Italiener voller Selbstvertrauen an.

Abschließend analysierte Chefingenieur Pat Symonds den Frankreich-Grand-Prix: "Fernandos Rennen war eigentlich schon nach der ersten Runde vorherbestimmt. Er wollte unbedingt an Massa vorbei, schaffte es aber nicht und verlor dadurch jede Chance, Schumacher vielleicht doch anzugreifen. Wir gingen mit der Möglichkeit von zwei und drei Stopps ins Rennen, aber nach dem Zeitverlust im ersten Stint kamen nur noch zwei Stopps in Frage", erklärte er.

"Giancarlo hatte es vom siebenten Startplatz aus nicht leicht, und durch das Graining im Mittelstint konnte er seine Strategie nicht ausschöpfen", so Symonds. "Wir freuen uns jetzt auf Deutschland, wo wir fundamentale Neuerungen im Aerodynamik- und Motorbereich erwarten. Wir haben schon früher in der Saison zwei Rennen an Ferrari verloren, kamen dann aber wieder zurück. Das wollen wir - beginnend in Hockenheim - nun wieder schaffen."

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