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  • 15.12.2014 14:48

  • von Timo Pape

Alguersuari: "Die Formel 1 ist eine große GP2"

Ex-Formel-1-Fahrer Jaime Alguersuari kritisiert, dass die Königsklasse in den vergangenen Jahren an Anspruch verloren hat - Max Verstappen traut er vieles zu

(Motorsport-Total.com) - Jaime Alguersuari stellt bis heute den Altersrekord in der Formel 1: Mit 19 Jahren und 125 Tagen debütierte der Spanier 2009 für Toro Rosso und ist seitdem der jüngste Grand-Prix-Teilnehmer der Geschichte. Bald wird er diesen Titel jedoch los sein, denn Max Verstappen schickt sich an, am 15. März im Alter von 17 Jahren in sein erstes Formel-1-Rennen zu gehen. In den sechs Jahren seit Alguersuaris Debüt hat sich die Königsklasse verändert - nicht unbedingt zum Positiven, wie der heute 24-Jährige findet.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari debütierte 2009 mit 19 Jahren für Toro Rosso in der Formel 1 Zoom

Kritik übt der Formel-E-Pilot (Virgin) vor allem an den gesunkenen körperlichen Ansprüchen, die heutzutage auch Jugendlichen erlauben, ein Formel-1-Auto zu fahren: "Ich erinnere mich noch, wie ich jeden einzelnen Tag meinen Nacken trainiert habe, um überhaupt an Orten wie Suzuka oder der Türke fahren zu können", meint Alguersuari gegenüber 'Reuters'. "Ich finde, die Formel 1 sollte anspruchsvoll zu fahren sein - du solltest richtig kämpfen müssen, um das Auto fahren zu können."

"Die Formel 1 ist heutzutage zu einer großen GP2 oder einer World-Series geworden - sie ist jetzt so viel einfacher zu erreichen für junge Fahrer", kritisiert Alguersuari. Nichtsdestotrotz wäre er gern noch Teil der Königsklasse, nachdem er Ende 2011 bei Toro Rosso verabschiedet wurde: "Ich muss ehrlich sein: Ich vermisse die Formel 1 schon. Aber wenn ich mir die aktuellen Autos so anschaue, bin ich mir am Ende nicht sicher, ob es genauso viel Spaß gemacht hätte."

Nichtsdestotrotz - oder gerade deshalb - traut er Youngster Verstappen eine Menge in der Königsklasse zu: "Ich denke, er wird auf jeden Fall einen guten Job machen. Er wird sich genauso schnell einfinden wie Kevin (Magnussen; Anm. d. Red.) bei McLaren. Die Formel 1 ist heute ganz anders, als sie noch vor drei, vier oder fünf Jahren war", so Alguersuari.


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