• 13.03.2004 10:18

  • von Marco Helgert

Änderung des Qualifyingformats vorerst abgelehnt

Drei Teams der Formel 1 sind gewillt, am neuen kritisierten Qualifyingformat der Saison 2004 noch einige Zeit festzuhalten

(Motorsport-Total.com) - Beim Qualifikationstraining in Melbourne herrschte in der Boxengasse und bei Fans an den Bildschirmen Langweile. Mussten die Fahrer noch im letzten Jahr am Freitag den ersten Teil der Qualifikation absolvieren, so finden ab dieser Saison beide Durchgänge unmittelbar hintereinander am Samstag sstatt. Im ersten Durchlauf riskiert somit kein Fahrer einen Ausrutscher, die Spannung ist dahin.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestones Vorschläge fanden nur bedingt Gehör

Formel-1-Promotor Bernie Ecclestone gehört zu den heftigsten Kritikern des neuen Qualifyingformats. Den Teams schlug er vor, diese Regelungen so schnell wie möglich wieder rückgängig zu machen. Am gestrigen Freitag stellte der Engländer den Teams zwei Möglichkeiten zur Entscheidung: Rückkehr zum System des Vorjahres oder die Streichung eines der beiden Durchgänge.#w1#

Die Teams stimmten gegen eine Änderung. Gerüchten nach, wollten drei Teams an der jetzigen Regelung festhalten. Minardi-Teamchef Paul Stoddart und Jordans Geschäftsführer Ian Phillips erklärten der 'BBC', dass es sich dabei um drei Top-Teams handelte. Möglich wären aber durchaus kleine Änderung, wie eine Verlängerung der Pause zwischen beiden Läufen.

Auch die Sportbehörde FIA sieht noch keinen Anlass, schnell zu handeln. "Viele Leute haben sich mit den Änderungen für 2003 zu Beginn auch nicht angefreundet, doch dann wurde es zu einer der besten Saisons", so ein FIA-Sprecher gegenüber der 'BBC'. "Um eines klarzustellen, diese Sache haben die Teamchefs lang und breit diskutiert, dann kamen sie zu uns und meinten: 'Das ist, was wir denken.'"

Ecclestones zweiter Vorschlag, die Streichung eines Durchgangs, stieß auf wenig Gegenliebe. Der Engländer schlug vor, am Samstag nur einen einzigen Lauf zu absolvieren, der in der umgekehrten Reihenfolge des Klassements des letzten Rennens durchgeführt werden sollte. Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn erklärte bereits in Australien, dass man gegen eine solche Regelung ein Veto einlegen würde.

Änderungen am Qualifyingformat sind damit jedoch nicht für alle Zeiten ausgeschlossen. Es wäre nur "unangemessen zu handeln, bis man sich das nicht ein paar Rennen lang angesehen hat", so der FIA-Sprecher weiter. "Wenn wir das getan haben und es eine Einigkeit im Formel-1-Lager und den Fans gibt, dann werden wir das neu erwägen."