• 11.03.2004 12:42

  • von Fabian Hust

Waren die Einschaltquoten der Formel 1 geschönt?

Eine britische Marketing-Zeitung berichtet, dass die Einschaltquoten der Formel 1 möglicherweise geschönt waren

(Motorsport-Total.com) - Dass die Zuschauerzahlen der Formel 1 mit Beginn der extremen Ferrari-Dominanz im Jahr 2002 rückläufig sind, ist kein Geheimnis. Doch die Zuschauerzahlen, die von der Formula One Management (FOM) teilweise präsentiert wurden, haben doch bei vielen Experten für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Den Zahlen zufolge hätte im Schnitt im Jahr jeder Erdenbürger ein Rennen verfolgen müssen.

Titel-Bild zur News: TV-Kamera

War die Formel 1 die vergangenen Jahre nicht so erfolgreich wie behauptet?

Wie ein britisches Marketing-Magazin berichtet, sind die Einschaltquoten der Formel 1 in den vergangenen Jahren möglicherweise geschönt gewesen. Dem Bericht zufolge nutzte die FOM bis vor kurzem ein Messsystem, bei dem auch TV-Zuseher als "Formel-1-Zuschauer" gewertet wurden, welche lediglich einen Ausschnitt aus dem Rennen in den Nachrichten oder einer Reportage verfolgt hatten.#w1#

"Die durch die FOM veröffentlichten TV-Einschaltzahlen lagen während den vergangenen fünf bis sechs Jahren in der Region von 300 Millionen Zuschauern pro Rennen", so Ben Pincus, Mitarbeiter der Londoner Sponsoring-Agentur 'The Works'. Für die vergangene Saison gibt die FOM durchschnittlich knapp über 160 Millionen Zuschauer pro Rennen an, nun angeblich bezogen auf "echte" Zuschauer. Der Rückgang ist also beachtlich, war die Saison doch deutlich spannender als in den letzten Jahren zuvor.

Da die Experten die Aufwendungen potenzieller Sponsoren anhand der FOM-Zahlen berechnen, könnte es nun sein, dass die Teams sowie die Formel-1-Gesellschaft deutlich weniger Einnahmen erzielen können. Umso wichtiger wird es sein, dass so schnell wie möglich Sparmaßnahmen durchgesetzt werden. Die Teams sind sich einig, dass den Fans auch mit der Hälfte der bisher benötigten Budgets eine ebenso gute Show wie bisher geboten werden kann.