Adrian Newey: Lance Strolls schlechter Ruf ist ungerecht

Aston-Martin-Neuling Adrian Newey bricht eine Lanze für Lance Stroll und verrät zudem, dass er schon immer einmal mit Fernando Alonso zusammenarbeiten wollte

(Motorsport-Total.com) - Lance Stroll genießt bei vielen Formel-1-Fans nicht den besten Ruf. Weil Vater Lawrence Stroll seine Karriere finanziell immer unterstützt hat, gilt der Kanadier bei einigen bereits seit seinen Tagen in den Nachwuchsklassen als Pilot, der sich Cockpits und Erfolg immer nur erkauft hat.

Titel-Bild zur News: Lance Stroll beim Formel-1-Rennen in Spanien 2025

Lance Stroll liegt in der WM aktuell vor seinem Teamkollegen Fernando Alonso Zoom

"Lance hat meiner Meinung nach zu Unrecht einen schlechten Ruf als Fahrer", bricht Adrian Newey nun eine Lanze für den 26-Jährigen, der in seiner Formel-1-Karriere bislang immerhin bereits drei Podestplätze und eine Poleposition holte.

Zudem kam Stroll 2017 als amtierender Formel-3-Europameister in die Königsklasse, weshalb Newey betont: "Jeder Fahrer, der es in die Formel 1 schafft, ist zweifellos sehr gut. Aber ich denke, Lance ist viel besser, als die Leute ihm zugestehen."


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"Wenn man ihn mit seinen Teamkollegen vergleicht, mit Checo [Perez] und Nico Hülkenberg und Sebastian [Vettel] und jetzt Fernando [Alonso], dann war er immer dabei", so Newey, dessen Aussagen sich aber nur teilweise mit Zahlen belegen lassen.

So fuhr Stroll in der Formel 1 bislang acht Saisons in der Königsklasse, in denen er in der WM am Ende siebenmal hinter seinem Teamkollegen landete. Lediglich 2018 hatte er bei Williams einmal die Nase gegen den damaligen Rookie Sergei Sirotkin mit 6:1 Punkten vorne.

Zahlen sprechen klar gegen Stroll

Davon abgesehen war Stroll mal weiter weg und mal näher dran an seinen Teamkollegen, wie zum Beispiel gleich in seiner Debütsaison 2017, als er bei Williams Routinier Felipe Massa nur hauchdünn mit 40:43 Punkten unterlag und sogar das einzige Podium des Teams in jenem Jahr holte.

Deutlich größer war dagegen der Rückstand auf Sergio Perez in den beiden gemeinsamen Racing-Point-Jahren 2019 und 2020 (21:52 und 75:125 Punkte). Auch mit Sebastian Vettel konnte er lediglich in der ersten gemeinsamen Aston-Martin-Saison 2021 mithalten (34:43).

2022 hatte Vettel ihn mit 37:18 Punkten deutlicher im Griff, und 2023 und 2024 sah er gegen Fernando Alonso in der WM fast gar kein Land mehr (74:206 und 24:70 Punkte). Dazu stand Stroll seit Ende 2020 nicht mehr auf dem Podium, seine Teamkollegen holten seitdem insgesamt neun Podestplätze.

Immerhin: In der laufenden Saison 2025 hat Stroll die Nase in der WM gegen Alonso mit 14:2 Punkten überraschend deutlich vorne. Auf die Zusammenarbeit mit dem Spanier freut sich Aston-Martin-Neuling Newey übrigens auch schon.

"Fernando ist ein so cooler Charakter", lobt er und verrät, dass Alonso neben Lewis Hamilton einer von zwei Fahrern sei, mit denen er unbedingt noch einmal arbeiten wollte. "Ich konnte nicht mit beiden arbeiten, also habe ich wenigstens einen von ihnen", freut sich Newey.