GP Abu Dhabi
Abu-Dhabi-Freitag in der Analyse: Holt Mercedes den nächsten Sieg?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ War Abu Dhabi 2021 "manipuliert"? +++ Marko hat kein Verständnis für Vorwürfe +++ Ricciardo kehrt zu Red Bull zurück +++
Russell: Abu Dhabi heißer als in den Vorjahren
Abu Dhabi gilt eigentlich nicht als der heißeste Kurs im Kalender. Doch in diesem Jahr ist es wärmer als sonst. "Es ist heiß im Auto, so viel steht fest", berichtet George Russell, der weiß: "Abu Dhabi ist nicht der körperlich anspruchsvollste Kurs im Kalender."
"Aber wir geben natürlich alles und der Puls geht ziemlich hoch. Es ist wahrscheinlich fünf Grad wärmer als in den vergangenen fünf, sechs Jahren für dieses Rennen. Das ist also eine kleine Änderung", so Russell. Das hat natürlich eine Auswirkung auf die Reifen.
"Ich habe mir die Daten noch nicht angesehen, aber es scheint eng herzugehen zwischen einem und zwei Stopps im Rennen. Ich finde, das klingt gut für alle, für die Fahrer und die Fans, weil es so spannender wird", so Russell.
Treffen der Formel-1-Kommission
Die Formel-1-Kommission hat sich heute in Abu Dhabi zum vierten und letzten Mal in diesem Jahr getroffen und dabei über einige wichtige Themen gesprochen. Unter anderem ging es darum, die Sicht im Regen für die Fahrer zukünftig zu verbessern.
Außerdem wurde darüber gesprochen, dass System der Motorenstrafen zu überarbeiten, um in Zukunft keine taktischen Wechsel mehr zu erlauben - oder diese zumindest einzuschränken.
Ebenfalls auf der Tagesordnung standen die Heizdecken. Diese sollen 2024 eigentlich abgeschafft werden, doch die finale Entscheidung wurde nun erst einmal bis Juli 2023 vertagt, weil nicht alle davon überzeugt sind.
Ein weiterer Punkt war das DRS. Hier wurde über die Möglichkeit gesprochen, dieses in Zukunft bereits eine Runde nach dem Start freizugeben. Das soll bei den Sprints 2023 getestet und 2024 dann womöglich auch bei den Hauptrennen umgesetzt werden.
Außerdem wurde im Hinblick auf den Kostendeckel ein höherer Freibetrag für Unfälle bei Sprintrennen beschlossen, und es gab einige weitere Regeländerungen, denen zugestimmt wurde, die teilweise aber nicht näher spezifiziert werden.
Haas "etwas langsamer" als erhofft
Für Sebastian Vettel wird es bei seinem letzten Formel-1-Rennen schwer mit Punkten - und für Mick Schumacher wohl noch schwerer. "Wir waren etwas langsamer, als wie es uns erhofft hatten", gesteht er nach P17 in FT2.
Für Samstag wolle man sich steigern. "Hoffentlich werden wir in der Lage sein, es aus Q1 zu schaffen und in Q2 anzutreten", so Schumacher, für den es "nicht toll" gelaufen sei. "Das Auto fühlte sich nicht großartig an", berichtet er.
Noch schlimmer lief es beim Teamkollegen, der in FT2 sogar noch einen Rang hinter Schumacher landete. "Kevins schnelle Runde wurde von Schaden am Unterboden und von Verkehr beeinträchtigt", verrät Günther Steiner.
"Ich denke, wir hatten heute nicht die Pace, die wir am vergangenen Wochenende hatten", gesteht Magnussen selbst jedoch auch. Dürfte morgen und am Sonntag also ein ziemlicher Kampf für Haas werden.
Wolff warnt: Red Bull kann noch nachlegen!
Das betrifft nicht dieses Wochenende sondern bereits 2023. Bei 'Sky' erklärt Wolff, man habe die Lücke zu den Bullen Ende des Jahres zwar verkleinert. "Man darf auch nicht vergessen bei Red Bull: Die haben ja abgedreht schon", betont er.
Denn die Bullen stehen bereits seit einigen Rennen als Weltmeister fest. "Wir sind einen guten Schritt nähergekommen, aber die können sicher was nachlegen", warnt Wolff, der aber auch betont: "Wir haben [das Auto] schon wesentlich besser verstanden."
"Ich glaube, es wird nicht so sein, dass das Auto [2023] radikal anders aussehen wird. Aber es gibt da verschiedene Muster in der Architektur, die einfach nicht funktionieren, und da wissen wir, was es ist", so Wolff.
Aber auch Red Bull werde sich 2023 sicher noch einmal steigern.
Russell: Red Bull einzige Zehntel vorne
Der Brasilien-Sieger teilt die Einschätzung des Teamkollegen und erklärt, dass Red Bull heute schneller gewesen sei. "Auf einer Runde sind sie wahrscheinlich zwei Zehntel vorne, im Longrun sogar noch mehr", fürchtet Russell.
"Wir haben am Abend etwas Arbeit vor uns, aber im Vergleich zu Ferrari sehen wir vernünftig aus", so der Brite, der betont: "Ich hoffe, dass wir im Qualifying um die Top 3 kämpfen können - und wer weiß, wo uns das am Sonntag hinbringt."
Heißt: Den Traum vom Sieg hat er noch nicht aufgegeben. Klar sei aber auch, dass die Strecke wegen der langen Geraden und der langsamen Kurven gut zum Red Bull passe. Daher sei man mit dem Rückstand gar nicht so unzufrieden.
Denn in Spa sei man auf einer vergleichbaren Strecke noch deutlich weiter hinten gewesen.
Hamilton: Etwas in die falsche Richtung gegangen
Der Brite fuhr in FT1 noch Bestzeit, fiel am Nachmittag aber auf P4 zurück. "FT1 fühlte sich ziemlich gut an. In FT2 war die Balance etwas daneben", berichtet er. Die Änderungen, die man vorgenommen habe, seien "nicht die richtigen" gewesen.
Er habe in FT2 deshalb "eine Menge Übersteuern" gehabt. "Das war meine größte Limitierung. Wir werden über Nacht einige Änderungen vornehmen, aber davon abgesehen sind wir relativ konkurrenzfähig", zeigt er sich zufrieden.
"Die Red Bulls sehen hier etwas schneller aus, was zu erwarten war. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass das unser stärkstes Rennen sein wird. Aber wir werden über Nacht hart arbeiten", so Hamilton, der insgesamt zufrieden ist.
Ein Fragezeichen sei noch die Vorbereitung der Reifen auf eine schnelle Runde. "Es ist wie beim Würfeln. Man hofft einfach, dass man sie richtig vorbereitet hat. Manchmal hat man es, manchmal nicht", berichtet er.
Verstappen optimistisch: Wieder besser als in Brasilien
Der Niederländer fuhr heute die Tagesbestzeit und ist dementsprechend optimistisch. "Normalerweise", sagt er, sollte Red Bull hier wieder stärker als zuletzt in Brasilien sein. "Ich bin einfach sehr happy, wie die Session für mich gelaufen ist", berichtet er.
"Natürlich versucht man immer, noch Kleinigkeiten zu finden. Aber insgesamt war es gut", sagt der Weltmeister, der FT1 zuvor auslassen musste. "Ich denke, Liam [Lawson] hat in FT1 einen sehr guten Job gemacht", sagt er.
Er selbst habe dann in FT2 "keine echten Probleme" gehabt. "Das Auto war in einem guten Fenster", zeigt er sich zufrieden. Auch der Longrun sei gut gewesen. Klingt in der Tat danach, dass wir Red Bull hier wieder auf dem Zettel haben sollten!
Ralf Schumacher: Mercedes-Deal wäre gut für Mick
Ralf Schumacher könnte sich seinen Neffen ebenfalls gut bei den Silberpfeilen vorstellen. Bei 'Sky' erklärt der Experte: "Ich glaube, das Mick einfach wahnsinnig dazulernen könnte, mit so einem Team zusammenzuarbeiten."
Alexander Albon sei ein gutes Beispiel dafür, dass man nach einem Jahr als Ersatzpilot bei einem Topteam den Sprung zurück in die Startaufstellung schaffen könne. Genau das kann er sich auch für Mick vorstellen.
Der könne nach einem Jahr auf der Ersatzbank "wieder zurückkommen mit einer ganz anderen Sicht" auf die Dinge und vor allem auch einer Portion "Erfahrung".
Wolff: Schumacher zu Mercedes?
Bei 'Sky' hat sich Toto Wolff derweil noch einmal zu den Gerüchten geäußert, dass Mick 2023 als Ersatzpilot bei den Silberpfeilen andocken könnte. Er betont noch einmal: "Die Familie Schumacher [...] hängt ja mit Mercedes eng zusammen."
"David fährt [in der DTM] einen Mercedes, Ralf ist viele Jahre Mercedes dann am Ende gefahren und Michael sowieso. Und er ist ein Deutscher, passt unheimlich gut zum Stern. Ich finde, er hätte einen Platz in der Formel 1 verdient", so Wolff.
"Jetzt müssen wir mal schauen, ob wir das machen können", so der Mercedes-Teamchef. Klingt doch recht vielversprechend!
Steiner: "Wir müssen Mick mitziehen"
Bei 'Sky' hat der Haas-Teamchef eben noch einmal die Gründe gesprochen, warum man sich für Nico Hülkenberg entschieden hat. Zwar habe Mick Schumacher in diesem Jahr "einen guten Job" gemacht, so Steiner.
Aber: "Wir müssen Mick mitziehen. Aber wir brauchen jemanden, der uns mitzieht", erklärt er. Und dazu sei Hülkenberg in der Lage. Das Team solle wieder auf das Niveau der Jahre 2018 und 2019 kommen.
Und Hülkenberg traut man offenbar eher zu, dabei zu helfen.
Das Wichtigste zum Freitag ...
... gibt es auch heute wieder kompakt in einer eigenen Fotostrecke. Und nicht vergessen: Um 18:00 Uhr melden sich dann auch Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll live mit ihrer großen Tagesanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de!
FIA will Monaco nicht untersuchen
Wir haben von einigen Lesern die Frage bekommen, ob sich die FIA den Crash von Perez im Qualifying in Monaco noch einmal anschauen wird. Das wird vorerst nicht der Fall sein, wie FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem bestätigt hat.
"Niemand von unserer Seite hat gesagt, dass wir es untersuchen werden", verrät er, betont aber auch, dass man offen für eine Untersuchung sei, falls sich jemand offiziell beschweren sollte. Das scheint bislang nicht der Fall gewesen zu sein.
Vettel: Gibt es Punkte zum Abschied?
FT2 beendete Vettel eben auf P12. Wie stehen also die Chancen, dass es am Sonntag in seinem letzten Formel-1-Rennen zu Punkten reicht? "Gute Frage. Ich glaube, wir werden uns nicht so leicht tun wie in Texas zum Beispiel", sagt Teamchef Mike Krack bei 'Sky'.
"Es wird aber besser sein als in Mexiko, also so ein bisschen dazwischen. Ich glaube, die Alfa Romeos, gegen die wir jetzt hauptsächlich kämpfen in der Weltmeisterschaft, die werden schon ein bisschen schneller sein", gesteht Krack.
"Aber wir haben das zuverlässigere Auto und vielleicht auch ab und zu die bessere Strategie", so der Teamchef. In der Tat landete Bottas eben auf P10 - und damit etwas vor Vettel. Wird also ein harter Kampf am Sonntag.
Auch Norris ...
... fährt an diesem Wochenende übrigens mit einem Abschiedsgruß an Sebastian Vettel auf dem Helm! Helmut Marko sagt zu den ganzen Gesten an diesem Wochenende bei 'Sky': "Er war eine große Persönlichkeit, das darf man nicht unterschätzen ..."
FT2: Feierabend
Das war es dann auch auf der Strecke für heute, an den Positionen hat sich wie angekündigt nichts mehr verändert. Hier im Ticker sind wir natürlich noch einige Stunden mit den Stimmen zum Freitag für euch da.
Hier wie gewohnt aber erst einmal schnell die Übersicht:
Bericht FT2
Ergebnis FT2
Gesamtergebnis Freitag
FT2: Schlussphase
Die letzten zehn Minuten laufen - und damit die Longruns. Heißt: Schnelle Zeiten werden wir hier nicht mehr sehen. Die Bestzeit wird also an Verstappen vor Russell und Leclerc gehen. Hamilton wird Vierter vor Perez.
Die deutschen Fahrer liegen auf P12 (Vettel) und P17 (Schumacher). Auch daran dürfte sich nichts mehr ändern.
Alle aktuellen Informationen im Session-Liveticker abrufen!


Neueste Kommentare