Abgelehnt: Teams wollen keinen Ross Brawn als Regelhüter

Der Vorschlag, einen unabhängigen Mann wie Ross Brawn als Regelhüter einzusetzen, ist bei den Teams auf wenig Gegenliebe gestoßen und wurde abgelehnt

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 tritt auf der Stelle. In der Königsklasse hatte sich seit der vergangenen Saison vermehrt Unmut über die bestehende Situation breitgemacht, weil die Autos zu leise, der Sport nicht spannend und die Zuschauer nicht zahlreich genug an der Strecke erschienen waren. Immer wieder wurde über neue Lösungsmöglichkeiten diskutiert, doch auf einen gemeinsamen Nenner kam man nie, weil konträre Interessen innerhalb der Strategiegruppe jeden Vorschlag abblockten.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Ross Brawn

Christian Horner hätte gerne Ross Brawn als unabhängigen Experten gehabt Zoom

Dass Teilnehmer die Regeln ihres eigenen Sports bestimmen können, stößt vielerorts auf Unverständnis, da so meist Eigeninteressen über denen des Sports stehen. Red Bulls Teamchef Christian Horner - ebenfalls kein Freund der Strategiegruppe - hatte daher kürzlich einen Vorschlag: Eine unabhängige, aber fachkundige Person sollte im Interesse des Sports die Regeln überwachen. Schnell wurde der ehemalige Ferrari-, Brawn- und Mercedes-Teamchef Ross Brawn vorgeschlagen, doch die Idee ist wieder vom Tisch.

"Leider mochten es die Teams und der Weltverband nicht, von daher wurde es nicht weiter verfolgt", erklärt Horner gegenüber 'crash.net'. "Ross wäre natürlich ein offensichtlicher Kandidat gewesen, weil er viele Jahre lang im Sport war, die technische Seite extrem gut versteht und derzeit mit keinem Team verbunden ist, aber vermutlich hat er viel zu viel Spaß am Angeln", so der Brite weiter.

Doch Horner fordert dennoch eine Änderung in der Formel 1, will man seine Fans nicht noch weiter verlieren. Die Formel 1 müsse spektakulär und herausfordernd sein, sagt er. "Wir brauchen die besten Fahrer der Welt, die mit Vollgas Rad an Rad kämpfen - und nicht diese Lift-and-coast-Elemente." Der Red-Bull-Teamchef sieht aber gute Chancen, dies mit den geplanten Regeländerungen 2017 umzusetzen: "Die Dinge, auf die wir schauen, gehen in die richtige Richtung."