• 12.08.2015 15:57

  • von Ryk Fechner

Force India: Regelwerk für 2017 muss so schnell wie möglich stehen

Nach 2009 soll es 2017 wieder umfassende Regeländerungen in der Formel 1 geben - Force India hält den Zeitplan für unrealistisch, drängt aber auf eine schnelle Lösung

(Motorsport-Total.com) - 2017 soll die Formel 1 ein neues Gesicht bekommen: Schneller, mehr Überholmanöver, anspruchsvoller zu fahren. Um dies zu ermöglichen, muss ein neues Regelwerk her. Vor allem der Punkt Überholvorgänge wird derzeit von den Ingenieuren und Regelhütern beleuchtet. Am Dienstag, den 25. August, will die Strategiegruppe im Vorfeld des Grand Prix von Belgien 2015 sich speziell mit diesem Thema auseinandersetzen. Unterdessen befürchtet man bei Lotus, dass die Zeit bis März knapp ist. Dann soll das Reglement der Zukunft nämlich stehen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Entpuppen sich die 2017ner-Regeln als Nachteil für Force India? Zoom

"Wir verbringen Monate mit dem Detail von einzelnen Punkten bei den technischen Regularien, um sicherzugehen, dass alles vollständig ist und dass es keine Schlupflöcher gibt", berichtet Andrew Green, Technischer Direktor bei Force India, gegenüber 'Autosport': "Einen ganzen Stapel Regeln herzunehmen und zu denken, dass wir sie umschreiben können in dem Zeitfenster das wir haben, ohne dass sie voller Löcher sind, wird eine richtige Herausforderung und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob wir das bis März schaffen."

Otmar Szafnauer, Betriebsdirektor der Mannschaft um Nico Hülkenberg, stimmt seinem Kollegen zu: "Für mich liegt die große Sorge darin, dass die Regeln immer noch nicht umgeschrieben sind und je länger man das nicht angeht, umso schlimmer wird es am Ende werden." Jene Sorgen sind durchaus begründet: Denn vor allem die Topteams beginnen schon weit vor der Sommerpause damit, die Designrichtung für das kommende Jahr festzulegen. Jede nachträgliche Änderung der Regeln kann Gift für ein neue Fahrzeugkonzepte sein.

Darüber hinaus werden Schlupflöcher von findigen Designern genutzt, um sich einen Vorteil zu verschaffen und der Aufschrei um den Doppeldiffusor bei Brawn, als es für 2009 zu einer umfassenden Regelnovelle kam, dürfte den Rennställen noch im Gedächtnis sein. Auch der angeblasene Diffusor später bei Red Bull kann als Beleg dafür gelten, welche Möglichkeiten Lücken im Reglement bieten.


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In einer späten Bekanntgabe der Regeln sieht man bei Force India vor allem die kleinen Teams und damit sich selbst im Nachteil. "Wir sind kein großes Team, also haben wir nicht die Ressourcen wie einige der anderen Teams, zwei Dinge gleichzeitig zu machen. Wir entwickeln nacheinander, nicht parallel, also müssen wir beim Regelwerk vorankommen - vor allem wenn es einen großen Umbruch, eine große Veränderung gibt", untermauert Szafnauer seine Haltung.