Lotus: Auch ohne Ardennenchaos gute Punkte in Spa?

Lotus rechnet sich in Spa-Francorchamps gute Chancen auf Punkte aus, die Piloten haben zudem gute Erinnerungen - allerdings nicht wirklich in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Das letzte Rennen vor der Sommerpause beendete Lotus mit einem guten Gefühl. Auf dem Hungaroring fuhr Romain Grosjean auf den siebten Rang und sackte somit sechs Punkte im Kampf um Rang fünf bei den Konstrukteuren ein, während Konkurrent Force India ohne Zähler blieb. In Spa-Francorchamps will man am kommenden Wochenende nun den nächsten Schritt machen, und die Chancen stehen gut.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Lotus baut auf die Stärken des E23 beim kommenden Rennen in Spa Zoom

"Ich denke, der Kurs könnte unseren Stärken in die Karten spielen, und ich bin definitiv bereit für weitere Punkte", gibt sich Grosjean angriffslustig. Der Lotus-Pilot weiß, wie man in den Ardennen gewinnt, allerdings ist das bereits sieben Jahre her: 2008 triumphierte er im Hauptrennen der GP2-Serie für ART. In der Formel 1 hat Grosjean allerdings eher schlechte Erinnerungen an die belgische Traditionsstrecke.

In vier Rennen kam der Franzose nur einmal als Achter in die Punkte, ansonsten dominieren Ausfälle die Tabelle: Im vergangenen Jahr streikte seine Power-Unit, 2009 war bereits in der ersten Runde nach einem Unfall mit Jenson Button (Brawn) Schluss. Unvergessen ist auch die Saison 2012, als er in der ersten Kurve einen Massenunfall auslöste und von der FIA für ein Rennen gesperrt wurde. Doch Grosjean denkt lieber an die positiven Seiten von Spa.

"Spa ist eine der besten Strecken, wenn nicht sogar die beste. Es ist ein Kurs mit Seele", so Grosjean, der an Spa vor allem das Drumherum schätzt: "Im Cockpit bekommt man ein gutes Gefühl, an einer lebenden, atmenden Strecke zu sein, und die Fans sind wirklich nah am Geschehen. Man kann fast die Fritten riechen", lacht er.

Auch Teamkollege Pastor Maldonado hat beste Erinnerungen an die Ardennen-Achterbahn. Er gewann sowohl in der Formel Renault 3.5 als auch in der GP2-Serie dort und krönte seine damalige Meistersaison in Spa mit dem sechsten Hauptrennen-Sieg in Serie, was bislang keinem weiteren Fahrer gelang. Zudem fuhr der Venezolaner in Belgien seine ersten Formel-1-Punkte überhaupt ein. "Das sind alles großartige Erinnerungen an de Strecke, und ich spüre, dass ich eine besondere Beziehung zu ihr habe", sagt er.


Fotostrecke: Startunfall Belgien-Grand-Prix

Doch auch Maldonado muss in der Gegenwart leben, die aktuell nur zwölf Punkte für ihn vorsieht. Doch er ist überzeugt, dass noch viele weitere auf ihn zukommen werden: "Es kommen noch ein paar Strecken, die unserem Auto liegen werden. In Spa und Monza sollten wir stark sein, gute Resultate wären daher ein guter Boost vor den Überseerennen, wo alles möglich ist."

Alles möglich sollte auch in Spa sein, wenn der Regengott ein Einsehen mit den kleinen Teams hat und ein wenig Niederschlag von oben schickt. "Man weiß nie, wann Regen kommt. Das kann sehr schnell gehen", ist Maldonado gewarnt. Und Grosjean sagt: "Es ist schon fast ein Klischee, darüber zu sprechen, dass es auf einem Teil nass und auf dem anderen Teil trocken ist - aber das kann passieren."

Romain Grosjean

Ein guter Regenschauer könnte die Rangfolge durcheinanderwirbeln Zoom

"Wenn es während des Qualifyings ist, dann ist es extrem schwierig, die richtige Entscheidung für deine Runde zu treffen. Wenn es im Rennen passiert, dann hat die Entscheidung der Boxenmauer einen großen Einfluss, da die Runde sehr, sehr, sehr lang ist, wenn man auf dem falschen Gummi unterwegs ist", so Grosjean. Doch das verrückte Ardennen-Wetter bietet immer eine Chance für Überraschungen, Lotus muss sie nur nutzen.