Lotus erwartet Großtaten von Pastor Maldonado

Lotus-Einsatzleiter Alan Permane erwartet von Pastor Maldonado noch große Taten in der zweiten Saisonhälfte 2015 - Druck aus Venezuela enorm hoch

(Motorsport-Total.com) - Sechs Ausfälle, zwölf Punkte. Die Ausbeute von Pastor Maldonado zu Saisonmitte 2015 könnte besser sein. Der Venezolaner fiel auf der Rennstrecke des Öfteren durch Zwischenfälle mit Konkurrenten auf, doch Lotus-Einsatzleiter Alan Permane beschwichtigt. Dies habe nichts mit seinen fahrerischen Fähigkeiten oder Konzentration zu tun, sondern viel mehr mit dem Druck, den Maldonado von seinen Landsleuten und Sponsoren auferlegt bekommt.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Lotus-Pilot Pastor Maldonado muss sich in der zweiten Saisonhälfte beweisen Zoom

"Pastor hatte zwei sehr starke Rennen in dieser Saison und war in allen anderen schnell", erklärt Permane gegenüber 'Autosport' und spricht dabei die Rennen in Kanada und Österreich an. "Ich erwarte große Dinge von ihm in der zweiten Saisonhälfte. In all den Rennen war er stark." In Bahrain musste der 30-Jährige von fast ganz hinten starten, da man im Qualifying ein Bremsproblem hatte. Mit einer guten Strategie wäre man noch auf den siebten Platz nach vor gekommen, hätte Maldonado keinen Fehler gemacht, so der Brite.

Schon der Saisonauftakt verlief alles andere als zufriedenstellend. In den ersten sechs Rennen konnte Maldonado keinen einzigen Punkt sammeln, erst in Kanada kam die Erlösung. Beim Auftakt in Australien landete er schon nach wenigen Metern in der Mauer, in Malaysia musste er vorzeitig aufgrund eines Bremsproblems abstellen. In China kollidierte er mit McLaren-Pilot Jenson Button und musste daraufhin das Rennen beenden. Beim Grand Prix in Spanien beschädigte er sich bei einer Kollision mit Teamkollegen Romain Grosjean den Heckflügel, sodass er aufgeben musste.

Im Fürstentum Monaco ging die Ausfallserie weiter, wieder versagten die Bremsen am Lotus E23. In Silverstone führte eine weitere teaminterne Kollision gleich zu Beginn zur Aufgabe und zuletzt in Ungarn beendete Maldonado das Rennen nur auf Position 14.

Pastor Maldonado

Kaputter Heckflügel: In Barcelona kam Maldonado seinem Teamkollegen zu nahe Zoom

"Das sind alles Fehler, die er macht, weil er es zu sehr versucht. Das ist keine fehlende Konzentration, er will einfach das letzte Hundertstel herausholen", verteidigt Permane. Der Druck innerhalb des Teams sei nicht einmal groß, eher spiele die Heimat eine Rolle: "Er bekommt viel mehr Druck von zu Hause, den Sponsoren und Landsleuten. Ich weiß nicht, ob er das an sich ranlässt, aber ich weiß, dass er den Druck spürt." Maldonado wird von der staatlichen Erdöl-Firma PDVSA gesponsert.

"Natürlich will er für das Team gut abschneiden. Außerhalb des Autos ist er sehr entspannt und gibt gutes Feedback. Er wird nicht hysterisch und es ist eine Freude mit ihm zu arbeiten", so der Brite.


Fotos: Pastor Maldonado, Großer Preis von Ungarn