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  • 24.06.2001 19:41

  • von Fabian Hust

Abenteuerliche Spekulationen um Jenson Button

Benetton-Renault-Teammanager Flavio Briatore versuchte am Sonntag, Spekulationen um Jenson Button zu beenden

(Motorsport-Total.com) - Dass das Benetton-Renault-Team derzeit mit den Leistungen von Jenson Button nicht zufrieden ist, verwundert keinen, auch wenn sich das Team um Teammanager Flavio Briatore bisher außerordentlich loyal zeigt und den Briten gegenüber der Öffentlichkeit verteidigt, der in seinem Debütjahr als Teamkollege von Ralf Schumacher bei BMW-Williams für Furore sorgte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Buttons Benetton-Zeit: Charakter-bildend oder Karriere-Killer?

Jenson Button selbst kann sich schwarz ärgern, denn Teamchef Frank Williams lieh den 21-Jährigen an Benetton für zwei Jahre aus, damit er Juan-Pablo Montoya ausprobieren kann. Dass man den Vertrag mit Ralf Schumacher bis 2004 verlängert hat, verringert die Chancen für Button, im Jahr 2003 zu den Blau-weißen zurückzukehren, wie das eine Zeitlang insbesondere bei BMW als gesicherte Tatsache gehandelt wurde.

Doch momentan empfiehlt sich Button für eine Rückkehr nicht. Auch wenn der junge Brite erst in seiner zweiten Formel-1-Saison ist, so wird er doch zu deutlich von Giancarlo Fisichella dominiert, der auf dem Nürburgring im Qualifying über 1.2 Sekunden schneller war. Ein Michael Schumacher ist auch in einem schlechten Auto schnell, Buttons Auftritt bei Benetton-Renault dürfte für die anderen Teamchefs ein Hinweis darauf sein, dass Button ein gutes Auto braucht, um konkurrenzfähig zu sein.

Kein Wunder also, dass zur Zeit die abenteuerlichsten Gerüchte um einen möglichen Teamwechsel kursieren. Gerücht Nummer 1: Flavio Briatore hat bekanntlich Jarno Trulli unter Vertrag und möchte den Italiener zu sich ins Team holen, dafür würde Button zu Jordan gehen. Variante 2: Flavio Briatore verlässt das Benetton-Team und soll angeblich Asiatech-Geschäftsführer werden, zu Prost gehen und dort Jenson Button mitnehmen. Variante 3: Jenson Button wird mit Jaguar in Verbindung gebracht. Abenteuerlichste Variante: Toyota.

Ein Cockpit-Tausch zwischen Trulli und Button scheint zumindest kein von der Presse hausgemachtes Gerücht zu sein, denn ein Insider des Jordan-Teams bestätigte, dass es entsprechende Gespräche zwischen Eddie Jordan und Flavio Briatore gegeben haben soll. Doch zum einen wird Jordan nicht interessiert sein, Trulli ziehen zu lassen und zweitens hat Trulli angedeutet, dass er vorerst bei Jordan bleiben möchte aber schon den Wunsch hegt, eines Tages für Briatore zu fahren, dem er so viel zu verdanken hat - aber erst, wenn Renault konkurrenzfähig ist.

Momentan scheint ein Teamwechsel Buttons sehr unrealistisch zu sein. Teammanager Flavio Briatore versuchte am Sonntag, die Gerüchte zu stoppen, indem er versicherte, dass Button seinen Zweijahresvertrag erfüllen werde - mit "100-prozentiger Sicherheit". Gleichzeitig leiß das Benetton-Renault-Team verlautbaren, dass Jenson Button nicht an seiner mangelhaften Leistung Schuld sei, sondern vielmehr das Auto, das nicht zum Fahrstil des Youngsters zu passen scheint.