• 24.06.2001 19:59

  • von Fabian Hust

Asiatech: Von Arrows zu Prost?

Der asiatische Motortuningspezialist Asian Motor Technics wird Arrows nicht weiter mit Motoren ausstatten

(Motorsport-Total.com) - Der asiatische Motortuningspezialist Asian Motor Technics hat am Rande des Großen Preises von Europa bekannt gegeben, dass man das Arrows-Team in der kommenden Saison nicht mehr mit Motoren ausstatten wird. Vermutlich konnten sich die beiden Parteien nicht einigen, da Asiatech für die Motoren in der kommenden Saison Geld sehen wollte, Teamchef Tom Walkinshaw dafür aber bestimmte Auflagen erfüllt haben wollte, die den Asiaten ganz offenbar zu weit gingen.

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Tom Walkinshaw ist auf der Suche nach einem neuen Motorenpartner

Stattdessen soll Asiatech wie schon lange vermutet zum Team von Alain Prost geben. Dafür gibt es gleich mehrere Anzeichen. Im Fahrerlager gilt die Zusammenarbeit zwischen Asiatech und Prost schon als besiegelt. Sogar auf der offiziellen Ferrari-Presseseite war zu lesen, dass Prost ein weiteres Jahr mit Ferrari-Power wohl nicht finanzieren kann und eventuell mit Asiatech-Power an den Start gehen wird.

Dass Alain Prost kein Geld hat, ist offensichtlich, denn er musste Pedro Diniz Anteile an seinem Team verkaufen und immer noch klaffen riesige Lücken auf dem Prost-Acer, die dringend mit weiteren Sponsoren belegt werden müssen, um die nötigen Millionen für den Ferrari-Motor aufzubringen.

Schon vor rund einem Jahr sprachen Asiatech und Prost miteinander, die Zusammenarbeit kam nicht zustande, weil Asiatech Anteile am Team forderte. Scheinbar ist jetzt der Moment gekommen, wo der Franzose gezwungen ist, Anteile an einen Investor zu verkaufen, um sein Team konkurrenzfähig am Leben zu erhalten. Im Gegenzug würde man kostenlos den AMT-Motor erhalten.

Die Situation ist kurios, hatte sich doch Alain Prost Ende der vergangenen Saison im Unfrieden von Peugeot getrennt. Asiatech kaufte das komplette Motorenprogramm von Peugeot auf - damit würde eine Menge Personal und Technik zu den Blauen zurückkehren. Doch momentan scheint Alain Prost keine Aussicht auf einen Werkspartner zu haben und sieht sich in Zugzwang.

Arrows muss sich nun definitiv nach einem neuen Motor umsehen. Nachdem man kürzlich in Verbindung mit den Ferrari-Kundenmotoren gebracht wurde, welche von einem amerikanischen Automobilkonzern finanziert werden könnten, heißt es jetzt, dass Arrows vor einem Deal mit Cosworth steht. Die diese Saison von Jaguar eingesetzten V10 sollen nächstes Jahr von der Motorenschmiede Cosworth auf Kundenbasis anderen Teams im limitierten und gleichzeitig heiß umkämpften Motorenmarkt zur Verfügung gestellt werden.