• 08.01.2015 09:24

  • von Jonathan Noble (Haymarket)

1000-PS-Motoren: Wird die Formel 1 wieder schnell und wild?

Die Formel-1-Autos sollen wieder kaum zähmbar und spektakulär werden: Fahren Sebastian Vettel & Co. bald mit 1000 PS um die Welt?

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat einen weiteren Schritt in Richtung Rückkehr von 1000-PS-Turboautos gemacht, nachdem sich in dieser Woche Schlüsselfiguren in Genf getroffen haben, um über die zukünftigen Regeln zu diskutieren. Die Strategiegruppe der Formel 1 möchte die Grand-Prix-Maschinen wieder zu einer echten Herausforderungen machen und hat daher die Motorenchefs der Formel 1 gebeten, sich zusammenzusetzen, um darüber zu diskutieren, wie man den Autos mehr Leistung verleihen kann.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Felipe Massa, Jenson Button, Kimi Räikkönen, Fernando Alonso

Wird es am Start des Rennens bald wieder richtig knackig? Zoom

Man glaubt, dass Formel-1-Autos wieder schwieriger zu fahren werden - und damit für die Fans attraktiver sind - wenn man die Motorenpower wieder über den Level von 1000 PS anhebt, der in der Vergangenheit so spektakulär war. Gespräche zwischen der Motoren-Arbeitsgruppe und der FIA sollen positiv verlaufen sein, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass irgendeine der besprochenen Änderungen vor 2017 in Kraft treten wird.

Trotzdem glaubt man, dass man das 1000-PS-Ziel erreichen kann, ohne dass die aktuellen V6-Turbomotoren komplett neu designt werden müssten oder dass es eine komplett neue Motorenformel geben muss, was ziemlich teuer wäre. Stattdessen sollen eine höhere Benzinflussrate, höhere Drehzahlen, kleinere Designänderungen plus eine Anhebung der maximal erlaubten Benzinmenge von 100 Kilogramm genug sein, damit die aktuellen Motoren die 1000-PS-Marke erreichen können.

Die Ideen sollen nun in diesem Monat von den Technikchefs besprochen werden und werden auch bei dem nächsten Meeting der Strategiegruppe auf den Tisch kommen, um grünes Licht für eine detailliertere Arbeit zu erhalten. Zudem wollen die Motorenchefs von den Teambossen wissen, ob die Priorität auf einfach mehr Leistung liegt, oder ob der Motorensound ein Faktor bei den Modifikationen sein sollte.

¿pbfsfs_975|Fotostrecke: Kolumne: Tops und Flops der Saison 2014|https://www.motorsport-total.com/bilder/strecken/2014kolumnetopsundflops/1419592666_mst.jpgpb¿Wahrscheinlich werden die Veränderungen an den Motoren Hand in Hand mit kleinen Modifikationen an den Regeln der Formel-1-Autos gehen, um die Boliden schneller und härter zu fahren zu machen. Die FIA diskutiert mit den Teams bereits über Möglichkeiten, den Abtrieb zu erhöhen, größere Räder zu erlauben und auch die Autos aggressiver erscheinen zu lassen - und zwar schon ab 2016.

Zudem diskutieren die Motorenhersteller auch über Wege, wie man die aktuellen Motoren günstiger machen kann, da die Sorgen, dass die hohen Kosten der Motoren den kleineren Teams weh tun, immer noch vorherrschen. Eine Idee wäre beispielsweise, dass einige Komponenten um den aktuellen V6-Motor standardisiert werden können - etwa das Energierückgewinnungssystem. Schon Ende des vergangenen Jahres machte sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner für solch eine Idee stark, weil auch ihm die Motorenkosten zu teuer waren.