1. Freies Training: Sieben Michelin-Fahrer vorne

Ralf Schumacher (BMW-Williams) führte im ersten Freien Training in Barcelona eine Phalanx von sieben Michelin-Piloten an

(Motorsport-Total.com) - Das erste Freie Training heute Vormittag in Barcelona lieferte einen Vorgeschmack auf das restliche Wochenende: Urlaubswetter, relativ gut gefüllte Tribünen, strategischer Poker ? aber auf der Strecke, die die Teams von den vielen Tests in- und auswendig kennen, war relativ wenig los.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher heute bei seiner ersten Ausfahrt im Freien Training

In den ersten 60 offiziellen Trainingsminuten zum fünften WM-Lauf kam es zu keinem einzigen Zwischenfall oder Abflug, weshalb die Premiere des neuen Ferrari das bestimmende Thema war. Rubens Barrichello und Michael Schumacher setzten sich gleich mit ihrer ersten Ausfahrt an die Spitze des Klassements, hielten sich dann aber zurück, bereiteten sich seriös vor und wurden daher auf die Plätze zehn und 15 zurückgereicht.

Viel besser lief es für Ralf Schumacher, der mit seinem BMW-Williams auf eine Zeit von 1:17.015 kam und damit einen engen Fünfkampf an der Spitze vor Jarno Trulli, Fernando Alonso (beide Renault), David Coulthard (McLaren-Mercedes) und Olivier Panis (Toyota) anführte. Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) und Mark Webber (Jaguar-Cosworth) vervollständigten die Michelin-Phalanx von sieben Piloten ganz vorne.

Als entscheidender Faktor stellte sich der Reifenkrieg heraus, weil die weicheren Mischungen teilweise schon während einer schnellen Runde dramatisch abbauen und auf längeren Runs sogenanntes "Graining" entwickeln, was dem Grip natürlich sehr schadet. Auch Ferrari hatte massiv mit diesem Phänomen zu kämpfen. Bridgestone hatte zu Beginn der Session alles fest im Griff, dann wendete sich das Blatt aber. Eine Einschätzung kann man daraus aber noch nicht ableiten.

Aufgefallen ist neben der Aufwärtstendenz bei Renault und Toyota auch die bislang noch ziemlich verhaltene Performance der "Silberpfeile": Coulthard wurde mit 0,194 Sekunden Rückstand immerhin Vierter, aber Räikkönen landete auf dem 18. Platz und war damit mit Abstand schlechtester Michelin-Pilot. Neben ihm schaffte auf den französischen Pneus nur Antonio Pizzonia auf Jaguar-Cosworth (11.) ebenfalls nicht den Sprung in die Top 10.

Heinz-Harald Frentzen (Sauber-Petronas) und sein Teamkollege Nick Heidfeld waren anfangs gut mit von der Partie, büßten dann aber an Boden ein und landeten schlussendlich auf den Positionen 13 und 17. Um einen Deut stärker präsentierte sich das Jordan-Team, von dem man angesichts der Tests am Morgen aber mehr erwarten durfte als einen mageren zwölften Platz von Ralph Firman, der heute ausnahmsweise schneller als Fisichella war.

Ganz hinten das übliche Bild: Die Minardi-Piloten Justin Wilson (19.) und Jos Verstappen (20.) konnten das aerodynamische Defizit ihrer Boliden mit der Setup-Arbeit von den zwei Extra-Stunden am Morgen nicht kaschieren und landeten daher abgeschlagen vom Rest des Feldes auf den letzten Plätzen. Der Abstand zur unmittelbaren Konkurrenz beträgt diesmal eine Sekunde, die letzte Startreihe ist damit vorprogrammiert.