Renault bei Zusatztests souverän

Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford) als Zweiter sprengte bei den Zusatztests als einziger die Renault-Phalanx an der Spitze

(Motorsport-Total.com) - Bei bewölktem Himmel, aber auf trockener Fahrbahn fand heute Morgen auf dem 'Circuit de Catalunya' die zusätzliche Testsession von Renault, Jordan-Ford, Jaguar-Cosworth und Minardi-Cosworth statt. Bestzeit fuhr der Italiener Jarno Trulli.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli setzte während den zweistündigen Zusatztests heute Bestzeit

Der 28-Jährige setzte sich mit einer 1:17.706er-Runde an die Spitze des Klassements und unterstrich damit die Mitfavoritenstellung des Renault-Teams eindrucksvoll. Mit drei Zehntelsekunden Rückstand wurde sein Stallkollege Fernando Alonso Dritter und Edelreservist Allan McNish komplettierte als Vierter den totalen Erfolg. Die tolle Bilanz von Renault: Drei Piloten unter den besten Vier, insgesamt um die 130 Runden absolviert.

Bei Jaguar konnte sich Antonio Pizzonia erwartungsgemäß für die letzten Schlappen ein bisschen rehabilitieren, weil er die Strecke bereits kennt. Der Brasilianer wurde Fünfter und erlebte erstmals in dieser Saison eine problemlose Session, wenn man einen bedeutungslosen Ausrutscher in der dritten Kurve kurz vor Schluss einmal außer Acht lässt. Heute war er sogar um einen Tick schneller als sein Teamkollege Mark Webber.

Giancarlo Fisichella schob sich im Jordan-Ford in der Endphase der Session noch auf den zweiten Platz nach vorne und unterstrich damit die Konkurrenzfähigkeit von Bridgestone, weil man ja davon ausgehen muss, dass der Renault hier das wesentlich bessere Auto als der Jordan ist. Fisichellas Teamkollege Ralph Firman landete auf Position sieben, hatte auf die Spitze aber ? ähnlich wie die Jaguar-Piloten ? eine ganze Sekunde Rückstand.

Die beiden Minardi-Fahrer Justin Wilson und Jos Verstappen reihten sich wieder einmal ganz hinten ein, hatten heute 3,3 beziehungsweise 3,5 Sekunden Rückstand auf die Trulli-Bestzeit. Immerhin konnten insgesamt 60 Runden absolviert werden, in denen fieberhaft am Setup gearbeitet wurde, aber das aerodynamische Manko des Fahrzeugs kommt in Barcelona eben besonders zum Tragen und lässt sich nicht kaschieren.

Wie so oft in dieser Saison kam es während der zwei Stunden zu keinen nennenswerten Zwischenfällen, sieht man einmal von einem technischen Defekt bei Fernando Alonso ab. Der Lokalmatador rollte mit leichtem Rauch im Heck aus, was auf einen Motorschaden hindeutete, und musste den Rest des Tests im Ersatzwagen bestreiten, welches eigentlich für Reservepilot Allan McNish reserviert war.

Nicht dabei war diesmal übrigens Matteo Bobbi, der Gerüchten zufolge für das dritte Minardi-Cockpit nicht mehr bezahlen kann, offiziellen Angaben nach aber krankheitsbedingt pausieren musste. Auch bei Jordan-Ford war heute noch kein dritter Mann im Einsatz, obwohl die Truppe aus Silverstone zu Saisonbeginn angekündigt hat, dass man während der Europasaison eigentlich mit drei Autos die Zeit optimal ausschöpfen möchte.