• 21.11.2018 09:08

  • von Sven Haidinger, Co-Autoren: Edd Straw, Adam Cooper

Nach Pirelli-Irrweg: Fahrer sollen mehr eingebunden werden

Pirelli will die Fahrer nach der heftigen Kritik in Mexiko bei der zukünftigen Ausrichtung mehr einbinden - Lewis Hamilton hält dies für unausweichlich

(Motorsport-Total.com) - Pirelli will die Fahrer bei der Neuausrichtung für die Zukunft mehr einbinden. "Ich würde mir regelmäßige Gespräche mit ihnen wünschen", sagt Mario Isola, Manager des italienischen Reifenherstellers, nachdem er in Brasilien ein Treffen der Fahrergewerkschaft GPDA besuchte, um mit den Piloten über ihre Vorstellungen für den Reifen der Zukunft zu sprechen. "Es ist wichtig, dass wir uns drei bis fünf Mal im Jahr treffen und eine halbe Stunde oder so zusammenzusetzen, damit wir wissen, was sich die Fahrer wünschen. Dann können wir in diese Richtung gehen."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Pirelli will in Zukunft mehr Wert auf die Meinung der Fahrer legen Zoom

Ihm sei zwar klar, dass die Fahrer unterschiedliche Meinungen haben und es schwierig sei, sie alle an einen Tisch zu bringen, ihre Stimme habe aber Gewicht: "Wir dürfen sie nicht vergessen, und es ist wichtig, dass ihre Aussagen in Betracht gezogen werden."

Isolas Vorstoß ist eine Reaktion auf die heftige Kritik einiger Piloten nach dem Mexiko-Grand-Prix an den Pirelli-Reifen. Inzwischen haben auch die Italiener eingesehen, dass die Herstellung immer weicherer Reifenmischungen - auf die sich die Formel 1 davor gemeinsam verständigt hatte - möglicherweise ein Schritt in die falsche Richtung ist.

Pirelli: Teams agieren interessensgeleitet

Das hat damit zu tun, dass die Teams lieber die Fahrer dazu zwingen, reifenschonend zu fahren und einen Boxenstopp einzusparen, als Gas zu geben, was sich allerdings negativ auf die Renn-Action auswirkt. Bei der zukünftigen Ausrichtung will man einen erneuten Irrweg vermeiden.

Und je breiter das Feedback, desto besser, meint Isola. "Als alleiniger Reifenhersteller ist es manchmal nicht einfach, denn die Teams haben unterschiedliche Vorlieben und versuchen, dich in eine Richtung zu beeinflussen", erklärt der Italiener die Problematik. "Das ist ganz normal, und wir haben gelernt, damit umzugehen, aber dennoch ist es wichtig, alle anzuhören. Und in dieser Debatte gibt es sehr interessante Ideen und Meinungen."

Hamilton: Nur die Fahrer wollen Rennen besser machen

Während bereits beschlossen ist, dass Pirelli ab der kommenden Saison nur noch auf drei Markierungen - also Soft, Medium und Hard - und eine dünnere Lauffläche, wie sie dieses Jahr in Barcelona, Le Castellet und Silverstone zum Einsatz kam, setzen wird, ist noch unklar, wie sich die Mischungen selbst verändern werden.

Und während gerade die Thematik der dünneren Lauffläche, die ja laut Ansicht der Konkurrenz Mercedes helfen soll, für Kontroversen zwischen den Teams sorgt, betont Silberpfeil-Pilot Lewis Hamilton, dass die Meinung der Piloten mehr Gewicht haben sollte, da es ihnen um bessere Rennen ginge.

"Die GPDA war sich noch nie so einig", sagt der fünfmalige Weltmeister. "Wir alle haben im Sinne, die Rennen besser zu machen. Derzeit geben vor allem die Teams ihre Meinungen ab, aber sie alle haben ihre eigenen Interessen, die nicht zwangsläufig ideal für den Sport sind. Uns Fahrern geht es hingegen nur um Verbesserungen, was das Fahren angeht. Außerdem können nur wir wirklich sagen, was mit dem Auto passiert."

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