Toto Wolff: Haben von Pirelli die falschen Dinge verlangt

Toto Wolff sieht die Schuld an dier aktuellen Reifenmisere nicht bei Pirelli und würde sich wünschen, dass Opportunisten und Ahnungslose nicht mitmischen würden

(Motorsport-Total.com) - Wie kann man die Reifensituation für die Zukunft verbessern? Diese Frage hat sich die Formel 1 in den vergangenen Wochen gestellt, nachdem immer wieder Kritik an den Pneus aufkamen. Dass Fahrer gezwungen sind, deutlich langsamer zu fahren, nur um sich einen Boxenstopp zu sparen, hat für viele nicht mehr viel mit Sport zu tun. Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff findet nicht, dass Pirelli die Story der Formel 1 sein sollte.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff würde gerne wieder robustere Reifen in der Formel 1 sehen Zoom

Doch der Österreicher meint nicht, dass die Italiener etwas falsch gemacht haben: "In den vergangenen Jahren haben wir einfach die falschen Dinge von Pirelli verlangt", sagt er. "Indem wir die Reifen weicher und weicher und weicher gemacht haben, haben wir versucht, den Abbau zu triggern und mehr Boxenstopps zu haben. Aber wenn die Strategen mit der schnellsten Rennzeit ankommen, dann geht es darum, die Reifen zu managen und trotzdem noch einen Stopp zu erreichen."

"Das ist also die völlig falsche Richtung", so Wolffs Schluss, der robustere Reifen für den richtigen Weg hält. Und auch wenn die vergangenen Jahre für viele Fans nicht den Anschein gegeben haben, sei Pirelli absolut in der Lage, diese auch zu liefern. "Ihnen müssen einfach nur die richtigen Aufgaben, die richtigen Ziele, gegeben werden."

Ein Problem dabei: Diese Ziele überhaupt erst einmal zu formulieren und auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Denn das war in der Vergangenheit praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. "Ich denke, dass sich einfach Leute in die Diskussion gehangen haben, die überhaupt keine Ahnung haben", sagt Wolff. "Die sollen sich einfach raushalten. Man sollte auf die Fahrer und auf die Teams hören."

Doch die Teams, so der Motorsportchef weiter, sollten aufhören, auf ihre Vorteile zu schauen und zu versuchen, Pirelli in eine bestimmte Richtung zu lenken. Er erinnert dabei an die Diskussionen um eine dünnere Lauffläche. Mercedes wurde vorgeworfen, dass sie dafür gestimmt haben, weil sie in Barcelona gut damit zurechtkamen. "Das ist unglaublich", schüttelt Wolff den Kopf.


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Denn beim nächsten Rennen seien die Reifen wieder anderen Teams mehr entgegengekommen. "Es ist einfach erbärmlich, wie Opportunismus verschiedene Teilhaber im Geschäft antreibt, für eine Richtung zu stimmen, die schädlich für den Sport ist", ärgert er sich.