Ferrari: "Haben ein Auge auf Newey"

Ferrari bekundet Interesse an einer Verpflichtung von Adrian Newey, Red Bull denkt aber nicht daran, den Stardesigner vorzeitig ziehen zu lassen

(Motorsport-Total.com) - Weil der italienische Weg mit Aldo Costa in den vergangenen Jahren nicht so erfolgreich war wie erhofft, denkt Ferrari offenbar wieder verstärkt über die Verpflichtung von britischen Ingenieuren nach. Die technische Verantwortung in Maranello wurde schon 2011 Ex-McLaren-Mann Pat Fry übertragen, doch nun greifen die Italiener nach dem ganz großen Coup.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey und Pat Fry

Arbeiten Adrian Newey und Pat Fry schon bald bei Ferrari zusammen?

Denn laut 'Sport Bild' haben Präsident Luca di Montezemolo und Teamchef Stefano Domenicali vor, Stardesigner Adrian Newey von Red Bull abzuwerben. "Newey ist Red Bulls Sieggeheimnis", wird Domenicali zitiert. Im britischen Fernsehen soll er zudem kürzlich gesagt haben: "Adrian hat seine Fähigkeiten in den vergangenen Jahren auf beeindruckende Art und Weise unter Beweis gestellt. Was er in Zukunft vorhat, werden wir sehen. Sollte er verfügbar sein, haben wir ein Auge auf ihn."

Newey ist vertraglich bis Ende 2014 an Red Bull gebunden und soll dort umgerechnet acht Millionen Euro Jahresgage kassieren. Allerdings gilt er als Erfolgsgarant: 1988 hätte er sogar das Hinterbänkler-Team March beinahe zu einem Grand-Prix-Sieg geführt, und seinen weiteren Karrierestationen Williams, McLaren und Red Bull bescherte er nicht nur WM-Titel, sondern phasenweise sogar eine totale Dominanz der Formel 1.

Kein Wunder also, dass Red Bull wenig Bereitschaft signalisiert, den 53-Jährigen ziehen zu lassen: "Newey bleibt noch mindestens drei Jahre bei uns. Erst dann werden wir uns damit befassen, wie es danach weitergeht", stellt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko klar. Auch Newey selbst hat in der Vergangenheit immer wieder betont, wie wohl er sich bei Red Bull fühlt - weil man ihm dort alle Freiheiten gewährt, die er sich wünscht.

Andererseits prallt der Mythos Ferrari auch von einem waschechten Briten nicht einfach ab, was der Stardesigner gar nicht erst leugnet. Laut 'Sport Bild' hat sich aber seine Ex-Ehefrau Marigold in der Vergangenheit quergelegt: "Die Vorstellung, die sie von Italien hatte, kam der von einem Dritte-Welt-Land gleich", sagt Montezemolo. Ein Problem, das es inzwischen nicht mehr gibt, schließlich ist Newey seit einiger Zeit mit seiner neuen Freundin Nina zusammen.

Eine Verpflichtung von Newey - im Idealfall schon 2013 - wäre für Ferrari wie ein Lottosechser. Denn Neweys Designs waren immer dann am stärksten, wenn das Reglement gravierend geändert wurde, wie das von 2013 auf 2014 der Fall sein wird. Und zweitens würde man damit Red Bull schwächen, was wiederum Sebastian Vettel veranlassen könnte, sein Nest doch in Richtung Maranello zu verlassen, um sich den Traum von Ferrari zu erfüllen...