• 13.01.2011 17:34

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Ferrari: Alonso ist kein Räikkönen

Tausche finnische Coolness gegen spanisches Temperament: Die Unterschiede zwischen Fernando Alonso und seinem Ferrari-Vorgänger Kimi Räikkönen

(Motorsport-Total.com) - Beide gelten als Meister ihres Fachs, beide wurden Weltmeister, beide schlugen bei Ferrari wie eine Granate ein - und doch sind sie so unterschiedlich. Fernando Alonso brachte mit seinem Wechsel zu Ferrari Anfang 2010 spanisches Temperament an die Stelle, wo zuvor die finnische Coolness von Kimi Räikkönen platziert war. Ein Unterschied wie Tag und Nacht - nicht sportlich, sondern charakterlich.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen erlebte nicht nur glückliche Tage bei Ferrari

"Die Sprache", scherzt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali auf die Frage, was der größte Unterschied zwischen den beiden Topstars sei. "Im Ernst: Kimi hatte eine ganz andere Herangehensweise. Er ist zweifellos ein fantastischer, schneller Fahrer. Aber Fernando hat im Umgang mit dem Team eine ganz andere Art. Das liegt an seinem Charakter. Darauf haben wir uns eingestellt."

Es sei falsch, die beiden Formel-1-Piloten aufgrund von menschlichen Aspekten vergleichen zu wollen, sagt der Italiener. "Man spricht eben von zwei Menschen mit ganz unterschiedlichen Eigenarten. Fernandos Art ist aufgrund seines Charakters eben einfach anders. Es fiel ihm viel leichter, eine Beziehung zu unseren Leuten aufzubauen."

Räikkönen hatte in seiner Abschiedssaison 2009 oft lustlos gewirkt. Der Vertrag des Finnen wäre zwar noch weitergelaufen, aber im beiderseitigem Einvernehmen - versüßt durch Geld - löste man den Kontrakt vorzeitig auf. Der Weltmeister von 2007 wechselte in den Rallyesport, fand dort sein Glück und sein Lachen wieder.

"Kimi ist ein ganz toller Fahrer", lobt Domenicali seinen früheren Schützling. Ob der Finne aber jemals wieder in der Formel 1 antritt? "Er muss das ganz allein entscheiden. Wie wir wissen, wird er in diesem Jahr weiterhin Rallyes fahren, er will dort siegen. Was dann passiert, müssen wir mal sehen", meint der Ferrari-Teamchef. "Es ist wichtig für ihn, dass er fährt. Er muss seine Entscheidungen ganz allein treffen."