• 13.01.2011 16:13

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Alonso: "Die neuen Autos werden komplexer sein"

Fernando Alonso macht sich Gedanken über die Bedienung des verstellbaren Heckflügels zusammen mit KERS - Innovationen steht der Spanier positiv gegenüber

(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Saison werden sich die Arbeitsabläufe im Formel-1-Cockpit etwas ändern. Auf technischer Seite sind die Rückkehr des Energierückgewinnungssystems KERS und die Einführung des verstellbaren Heckflügels neu. Diese beiden Dinge müssen vom Fahrer zusätzlich je nach Situation bedient werden. Auf der anderen Seite fällt der verstellbare Frontflügel, der ohnehin nur zum Anpassen der Balance recht selten verstellt wurde, weg. Auch der F-Schacht, der mit Händen oder Knien bedient wurde, ist verboten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso wird in der kommenden Saison im Cockpit mehr zu tun haben

Trotzdem bedeuten KERS und der Heckflügel zwei neue Knöpfe am Lenkrad, deren Aktivierung in den normalen Fahrrhythmus integriert werden müssen. Damit die Bedienung in Fleisch und Blut übergeht, trainieren die Piloten diese Abläufe im Simulator. Ferrari-Star Fernando Alonso sieht speziell die Wiedereinführung von KERS positiv. Der Heckflügel ist für alle Beteiligten weiterhin eine Unbekannte, bis das System auf der Strecke getestet wird.

"Ich glaube, die neuen Autos werden komplexer sein. Wir werden mehr zu tun haben und als Konsequenz etwas Konzentration verlieren", so Alonso. "Wir müssen einen Weg finden, um diese Systeme am Lenkrad zu aktivieren und es zu automatischen Abläufen werden lassen. Wir müssen das ganz automatisch bedienen können und sie müssen so simpel wie möglich sein."

Bereits im Jahr 2009 hat Alonso KERS bei Renault kennen gelernt, obwohl die Franzosen nur einige Rennen mit dem System bestritten haben. "Im Gegensatz zu damals können wir jetzt im Simulator trainieren. Der Simulator von Ferrari ist extrem gut entwickelt und hilft dir, denn man kann sich an alle Abläufe gewöhnen. Wenn man dann auf die Rennstrecke geht, ist alles einfacher. Das ist ein Grund, warum wir den Simulator verwenden. Speziell im Winter ist es ein gutes Training für den Fahrer."


Fotos: Ferrari-Wrooom in Madonna di Campiglio


Mit KERS und dem verstellbaren Heckflügel haben die Fahrer neue Spielsachen im Cockpit bekommen. Wie denkt Alonso über diese zusätzlichen Elemente? "Das sind alles Ideen von der technischen Arbeitsgruppe, von Leuten, die sich lange mit der Show, den Resultaten und den Überholmanövern beschäftigt haben."

"Sie sind mit dieser Lösung gekommen, die für alle derzeit noch unbekannt ist, denn wir haben so etwas noch nie zuvor getestet. Ich glaube, dass es funktionieren wird. Nachdem sie lange nach neuen Lösungen geforscht haben, sind sie zu diesem Schluss gekommen, weil sie alles simuliert und viel gearbeitet haben. Das ist ein positives Resultat."

"Ich bin also zuversichtlich, dass es funktionieren wird. Die einzige Schwierigkeit besteht in den ganzen Köpfen auf dem Lenkrad", so der zweifache Weltmeister. "Man muss in sehr kurzer Zeit Entscheidungen treffen und Knöpfe drücken, während man das Auto fährt. In einigen Fällen, zum Beispiel bei Regenrennen mit schlechter Sicht, müssen das erst checken."

Die Entwicklung, die die Formel 1 nimmt, sieht Alonso sehr positiv. "Innovationen und neue Dinge sind in der Formel 1 immer willkommen. Sollte alles so bleiben wie im vergangenen Jahr, dann wüssten wir unsere Schwierigkeiten, unsere Probleme. Wie gesagt, all diese Änderungen sollen die Formel 1 als Sport und als Show verbessern. Wir müssen sehr offen und positiv sein."