Domenicali: "Die FIA hat die Flügel sogar aufgeschnitten"
Ferrari-Teamchef erklärt, mit welchen Mitteln man versucht hat, den flexiblen Flügeln auf die Spur zu kommen und warum er der FIA diesbezüglich vertraut
(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Saison waren die Frontflügel von Red Bull und Ferrari im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Auf Fotos war erkennbar, dass die Endplatten der Flügel in gewissen Situation sogar den Asphalt berührten, was laut Reglement nicht vorgesehen ist. Dies ist ein Vorteil, da durch das Absenken des Flügels mehr Abtrieb generiert werden kann. Vor allem McLaren, deren Fahrzeugkonzept dies nicht erlaubte, thematisierte das Thema der flexiblen Flügel regelmäßig in den Medien und nützte die Diskussion, um auf vor allem auf Red Bull Druck auszuüben.

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Auch der Ferrari-Frontflügel war für den McLaren-Rennstall ein Ärgerniss
Für Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali war die Debatte aber nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas, wie er beim traditionellen Wroom-Event in Madonna di Campiglio erklärte: "Die Debatte begann, weil unter gewissen Bedingungen eine Biegung sichtbar war, doch wir müssen es aus Sicht des Reglements sehen, außerdem müssen wir uns darauf verlassen, was die Regelhüter machen."
Der Italiener ist davon überzeugt, dass die FIA im Vorjahr nichts unversucht gelassen hat, um dem Geheimnis der Frontflügel auf die Spur zu kommen. "Ich kann bestätigen, dass sie viele Checks bei unterschiedlichen Bedingungen gemacht haben, sie haben die Flügel sogar aufgeschnitten, um eine strukturelle Überprüfung durchzuführen. Und wenn die Regelhüter dann noch immer kein Argument finden, um zu sagen: 'Hört zu, das war nicht legal', dann wurden die Regeln einfach am Limit interpretiert. Und es muss immer innerhalb des Limits sein, nicht über dem Limit."
Aus diesem Grund gibt sich Domenicali sportlich und gratuliert Red Bull: "Wenn ein gewisses Team diesbezüglich besser als alle anderen war, dann muss man ihnen gratulieren, weil sie bessere Arbeit geleistet haben. Wir haben diesbezüglich auch vernünftige Arbeit geleistet, doch die FIA hat sich entschieden, neue Prüfungsbedingungen einzuführen, sie haben ihren Zugang komplett geändert. Und auch danach waren alle Autos regelkonform, also glaube ich, dass wir uns darauf verlassen müssen, dass diese Sache gelöst ist."
Zudem sei das Thema der flexiblen Flügel inzwischen ohnehin ausgesprochen, meint der Ferrari-Teamchef: "Wenn es Zweifel an den Regeln gibt, dann sollte das in den entsprechenden Besprechungen der technischen Arbeitsgruppe diskutiert werden. Nachdem sich die Emotionen etwas gelegt hatten, würde ich sagen, dass dieses Thema inzwischen abgeklungen ist. Ich bin schon gespannt, welches das nächste Thema sein wird, denn es wird sich eines geben."

