• 10.09.2010 20:20

  • von Fabian Hust

Newey und Costa verstehen Frontflügel-Saga nicht

Wegen der angeblich flexiblen Frontflügel bei Red Bull und Ferrari wurden verschärfte Tests eingeführt, was immer noch zu Diskussionen führt

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Diskussionen über angeblich flexible Frontflügel bei Red Bull und Ferrari nicht verstummen wollten, führte der Automobilweltverband FIA in Belgien und in Monza stufenweise verschärfte Tests ein. Diese betreffen seit dem Großen Preis von Italien nicht nur die Frontflügel, sondern mittlerweile auch die Unterböden, die auf Flexibilität überprüft werden. Die entsprechenden Tests hat im Vorfeld jedes Team bestanden.

Titel-Bild zur News:

Ferrari musste die Steifigkeit des Frontflügels etwas erhöhen

"Der neue Test am Unterboden ist ziemlich kraftvoll", so Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams. "Die Tatsache, dass sie nun diesen Belastungstest eingeführt haben, bedeutet, dass es nun seit Monza nicht mehr möglich ist, einen Rand oder eine vordere Kante am Unterboden zu haben, die sich sehr weich deformiert, wenn man über Randsteine fährt."#w1#

"Der Belastungstest des Frontflügels macht unserer Ansicht nach keinerlei Unterschied aus, denn es ist wirklich nur ein Test auf Linearität. Diesbezüglich ist wohl noch mehr zu tun", so der Australier, der hier nicht von einem ausreichend harten Test spricht. "Meiner Ansicht nach wurde der Unterboden-Test jedoch ausreichend verschärft."

"Für uns war der Frontflügel nie ein Problem", so James Key, Technischer Direktor bei Sauber. "Wie Sam schon gesagt hat, ist es ein Test auf Linearität. Wir haben unsere Flügel überprüft, aber das war kein Problem, das hat uns also nicht betroffen."

"Was den Unterboden betrifft, so ist es durch den lateralen Belastungstest knapper, und wir mussten etwas Arbeit verrichten, einfach um sicherzustellen, dass wir ihn hundertprozentig bestehen. Aber vertikal hat uns dies wirklich nicht betroffen."

"Er ist verschärft worden, und man kann argumentieren, dass es das richtige ist, um sicherzustellen, dass alle bis zu einem gewissen Grad auf demselben Level sind. Aber was uns betrifft, so ist alles in Ordnung. Darüber sind wir glücklich, wir sind glücklich, dass wir dem Reglement genügen."

"Meiner Meinung nach ist es generell besser, eine gute Klarheit bezüglich des Reglements und der Art und Weise, wie es überwacht wird, zu haben", so Paddy Lowe von McLaren-Mercedes. "Wir mussten unser Auto verändern, um den neuen Tests zu genügen, aber wir sind darüber glücklich. Damit meine ich den Unterboden. Der Frontflügel hat bei uns keinerlei Unterschied ausgemacht."

"Ich dachte, dass die Klarheit des Reglements in Ordnung ist", so Adrian Newey von Red Bull. "Aber wenn es eine Stimmung gibt, wonach etwas verändert werden sollte, so ist das für alle dasselbe, ich habe also kein Problem damit. Was den Unterboden betrifft, so mussten wir die Vorderseite leicht verändern, um für diesen neuen Test seine Steifheit zu erhöhen. Das macht keinen großen Unterschied aus."

"Der Frontflügel, welcher in Spa bei dieser bestimmten Veränderung eingeführt wurde, musste keine besonderen Veränderungen erfahren. Diesbezüglich mussten wir keinerlei Modifikationen durchführen, denn es handelt sich um einen Test auf Linearität. Unser Frontflügel war linear, es gab diesbezüglich also kein Problem."

"In meinen Augen war schon vor dieser Saga alles klar", so Aldo Costa von Ferrari. "Ich weiß nicht, warum dieses Saga kreiert wurde. Wir haben den vernommenen Kommentaren nicht zugestimmt. Okay, wir sind nun leicht steifer unterwegs, denn die Referenz beim Frontflügel-Test ist nun die Referenzplatte und nicht mehr die Nase."

"Am Unterboden hatten wir einen strengeren Test. Wir haben am Frontflügel die Modifikationen durchgeführt, die vom neuen Test verlangt werden. Aber wir haben nicht verstanden, warum dieses Saga losgetreten wurde. Wir sind dennoch glücklich über das, was verändert wurde."

Diesbezüglich kann Newey zustimmen: "Ich weiß nicht, warum dies alles begonnen hat, denn der Test war schon seit einigen Jahren so, und plötzlich gibt es diesbezüglich jede Menge Aufregung. Aber das ist er für alle dasselbe. Ich verstehe jedoch nicht, warum diese Saga plötzlich aufgetaucht ist."

"Wir sind ebenfalls glücklich, die Steifheit zu erhöhen, wenn wir einen Frontflügel wollen, der die doppelte Steifheit aufweist", so Costa. "Es wurde in der Technischen Arbeitsgruppe diskutiert, dass wir statt einer Verbiegung von zehn Millimetern eine Verbiegung um fünf Millimeter haben. Aber Ingenieure (Paddy Lowe, Anm. d. Red.), die auch hier am Tisch sitzen, haben nicht akzeptiert, dass wir eine Verbiegung um fünf Millimeter haben."