• 05.10.2007 14:50

Warum China auch für Ferrari wichtig ist

Obwohl Ferrari nicht zu den großen Automobilherstellern zählt, ist der chinesische Markt auch für den italienischen Sportwagenhersteller sehr wichtig

(Motorsport-Total.com) - China ist für die Automobilhersteller wie BMW und Co. der wichtigste Grand Prix des Jahres, denn in keinem anderen Land ist das Potenzial, in Zukunft PKWs zu verkaufen, so groß wie im Reich der Mitte. Doch nicht nur für die ganz großen Giganten, sondern auch für die verhältnismäßig kleine Sportwagenschmiede Ferrari ist Shanghai hoch zu priorisieren.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Logo

Das "Cavallino Rampante" springt neuerdings auch in China immer höher

Ihren ersten offiziellen Auftritt in China absolvierte die Scuderia in Maranello zur Eröffnung des Shanghai International Circuit im Jahr 2004. Seitdem gelangen nicht nur zwei Grand-Prix-Siege, sondern Ferrari hat auch 13 chinesische Niederlassungen eröffnet. In diesen wurden im Premierenjahr 2005 65 Ferraris verkauft, 2006 deutlich mehr als 100 und in diesem Jahr werden es insgesamt schon mehr als 150 sein.#w1#

China ist kein Neuland mehr

"China ist für uns kein Neuland mehr", erklärt Matteo Bonciani, Ferraris Kommunikationschef für den asiatisch-pazifischen Raum. "China ist ein boomender Markt. 2007 werden wir laut Aussagen unseres Präsidenten bei der IAA in Frankfurt mehr als 150 Autos verkaufen. Wie wichtig Asien ist, beweist auch, dass Japan einer unserer wichtigsten Märkte überhaupt ist." Angesichts der zu erwartenden Explosion der Verkaufszahlen wird China Japan aber langfristig sicher überholen.

"Die Ankunft der Formel-1-Kollegen in China ist entscheidend, weil die Chinesen große Ferrari-Fans sind. Kürzlich sind 10.000 nach Shanghai zum Ferrari-Festival gekommen, bei dem unter anderem der FXX und auch Formel-1-Autos hier waren. Da hatten die Zuschauer Gelegenheit, ein Formel-1-Auto auch mal außerhalb eines Rennwochenendes im Einsatz zu sehen. China steht der Formel 1 und besonders Ferrari sehr aufgeschlossen gegenüber", so der Italiener.

Und weiter: "Man sollte auch nicht vergessen, dass der vorjährige China-Grand-Prix ein historisches Ereignis war, was Ferrari angeht, denn Michael Schumacher hat hier in Shanghai das letzte seiner 91 Formel-1-Rennen gewonnen, sein 72. auf Ferrari", sagt Bonciani. "Für uns ist das Rennen an diesem Wochenende eine Gelegenheit, dieses für Ferrari in China so erfolgreiche Geschäftsjahr auf besondere Weise abzuschließen."

Asien ist ein Wachstumsmarkt

Asien beschränkt sich für Ferrari aber nicht nur auf China, sondern Präsident Luca di Montezemolo hat eine eigene Ferrari-Taskforce für die Regionen Australien und Australasien eingerichtet. Das Hauptquartier dieser Taskforce sitzt seit zwei Jahren in Shanghai, zumindest was die Region zwischen Neuseeland und Südkorea angeht, "also ist es irgendwie unser Heim-Grand-Prix", lächelt Bonciani.

"Ferraris asiatisch-pazifische Division umspannt Australien, Neuseeland, Japan, Südkorea, China, Malaysia, Indonesien, die Philippinen, Hongkong, Macao und Singapur, also einen sehr großen Bereich. Das macht 20 Prozent des Gesamtgeschäfts des Unternehmens aus - und diese Zahl wird weiter wachsen. Das ist auf jeden Fall die Region auf der Welt mit dem größten Wachstumspotenzial", meint Bonciani.