Offiziell: Wurz in Imola statt Montoya im "Silberpfeil"

Alexander Wurz wird in Imola sein Comeback als Grand-Prix-Pilot geben - McLaren-Mercedes zuversichtlich für den Europaauftakt

(Motorsport-Total.com) - Wie erwartet hat McLaren-Mercedes heute bekannt gegeben, dass Alexander Wurz anstelle von Juan-Pablo Montoya den bevorstehenden Grand Prix von San Marino bestreiten wird. Der Österreicher kommt damit zu seinem ersten Einsatz seit 2000, während der eigentliche Stammpilot der "Silberpfeile" weiter seine Schulterverletzung auskuriert.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Comeback nach 1.645 Tagen: Wurz darf in Imola den Grand Prix bestreiten

"Ich bin wirklich glücklich, am kommenden Wochenende Gelegenheit zu haben, ein Rennen mit dem MP4-20 zu bestreiten", strahlte Wurz bei der Bekanntgabe bis über beide Ohren. "Seit ich Ende 2000 zum Team gestoßen bin, habe ich mehr als 70.000 Testkilometer absolviert. Umso großartiger ist es, jetzt endlich ein Rennen in einem McLaren-Mercedes zu bestreiten. Ich freue mich darauf, wieder im Wettkampf zu stehen, und hoffe, dass ich für das Team ein gutes Resultat einfahren kann."#w1#

Wurz brennt auf sein Comeback in der Formel 1

"In Imola geht es vordergründig darum, zu beschleunigen und wieder hart zu bremsen, weil es lauter Schikanen und kurze Geraden gibt. Traktion, Bremsleistung und Stabilität auf der Bremse sind daher der Schlüssel zu einer guten Performance. Für eine gute Rundenzeit muss man aggressiv fahren und über die Randsteine attackieren", fuhr der Österreicher fort. Auf seinen Teamkollegen vergaß er nicht: "Es versteht sich von selbst, dass ich Juan-Pablo eine rasche Genesung wünsche."

Seinen bisher letzten Grand Prix hat der 31-Jährige am 22. Oktober 2000 in Malaysia bestritten. Damals erreichte er als Einsatzfahrer des Benetton-Teams den siebenten Platz. Sein Formel-1-Debüt gab er 1997 als Ersatz für den verletzten Gerhard Berger ebenfalls bei Benetton. Wurz schied bei seiner Premiere in Kanada mit defekter Antriebswelle aus, überzeugte aber schon bei seinem dritten Auftritt mit einem Podestplatz in Silverstone.

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh findet es dennoch "enttäuschend, dass sich Juan-Pablo noch nicht ganz von der am 26. März erlittenen Schulterverletzung erholt hat. Aber es ist wichtig, dass seine Schulter ordentlich heilt, um kein zusätzliches Risiko einzugehen. Wir werden die Situation in der nächsten Woche erneut begutachten, aber zum jetzigen Zeitpunkt sind wir optimistisch, dass er zum Spanien-Grand-Prix wieder zurückkehren wird, denn seine Schulter heilt gut."

Beide Testfahrer sollten eine Chance bekommen

"Da sich Alex nun sehr wohl im MP4-20 fühlt, haben wir die Entscheidung getroffen, dass er Juan-Pablo in Imola vertreten wird", meinte der Brite weiter. "Wir sind in der glücklichen Lage, mit Alex und Pedro zwei sehr erfahrene und sehr konkurrenzfähige Fahrer zu haben. Hinzu kommt, dass beide gute Kerle und großartige Teamspieler sind. Wir fanden es angemessen und fair, ihnen beiden die Chance zu geben, ein Rennen zu bestreiten."

Norbert Haug, Mercedes-Sportchef, äußerte sich dazu folgendermaßen: "Juan-Pablos Heilung dauert länger als anfänglich vorhergesagt. Ich bin überzeugt, dass Alex ordentliche Arbeit abliefern wird. Er verdient dieses Rennen und er wird unsere volle Unterstützung genießen. Alex hat mehr als 1.700 Kilometer im MP4-20 abgespult, seit er ihn das erste Mal in den Freien Trainings in Bahrain gefahren ist. Er und Kimi werden von unserem dritten Fahrer, Pedro, am Freitag unterstützt."

De la Rosa präsentiert sich als fairer Verlierer

Mit Wurz freut sich Pedro de la Rosa, der trotz seiner starken Vorstellung in Bahrain diesmal nicht zum Zug kommen wird: "Natürlich würde ich lieber selber fahren, aber nach einem so aufregenden Grand Prix wie in Bahrain gönne ich Alex diese Chance", gab er sich als fairer Verlierer. "Wir hatten vor Imola produktive Tests, konnten in Barcelona und Paul Ricard zusammen mehr als 4.700 Kilometer fahren. Unser Programm drehte sich um Modifikationen für Imola, Reifentests und Versuche mit den Stoßdämpfern."

Kimi Räikkönen konnte sich ungeachtet des Trubels um Montoya und Wurz auf den Europaauftakt vorbereiten. Allerdings steht er nach einem verpatzten Saisonauftakt bereits unter einem gewissen Erfolgsdruck, wenn er in der Weltmeisterschaft am Ball bleiben will. Grundsätzlich ist er optimistisch: "Bahrain war ein positives Wochenende. Ich hoffe, dass wir in Imola weitere Punkte auf unserem Konto verbuchen können", teilte er im Vorfeld des vierten Saisonlaufs mit.

"Imola ist eine sehr technische Strecke, sehr anspruchsvoll für die Autos, was bedeutet, dass ein gutes Setup notwendig ist", so der Finne weiter. "Ein Hauptfaktor, den man berücksichtigen muss, sind die hohen Randsteine. Man muss das Auto weich abstimmen, damit man hart über die Randsteine fahren kann, allerdings darf das nicht auf Kosten der Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten oder in schnellen Schikanen gehen."

Räikkönen muss in Imola gute Punkte einfahren

"Um sicherzustellen, dass das Auto in den langsamen Kurven schnell genug ist, werden wir mit ziemlich steil eingestellten Flügeln fahren. Außerdem sollten die Temperaturen wesentlich niedriger sein als bei den letzten beiden Rennen, was es für uns Fahrer einfacher macht. Zu guter Letzt möchte ich Juan-Pablo meine besten Wünsche übermitteln und gleichzeitig Alex alles Gute wünschen", teilte Räikkönen mit.

Und noch einmal Haug: "Die Bedingungen in Imola werden sich natürlich sehr von denen beim vergangenen Rennen in Bahrain unterscheiden, die Strecken- und Umgebungstemperaturen werden niedriger sein. Aber der Kurs, bestehend aus einigen Hochgeschwindigkeitsbereichen, die von engen Schikanen mit hohen Randsteinen und langsamen Kurven unterbrochen werden, belastet die Bremsen stark und der Benzinverbrauch ist sehr hoch", sagte der Deutsche.

"Da das Gripniveau eher niedrig ist, sollte der Reifenverschleiß kein Problem darstellen. Michelin leistet gute Arbeit und bestückt uns mit Reifen, die in den extremen Bedingungen der vergangenen zwei Grands Prix sehr konkurrenzfähig waren. Die Strecke in Imola ist vergleichsweise schnell, die Durchschnittsgeschwindigkeit übersteigt 220 km/h, und mehr als 60 Prozent einer Runde werden mit Vollgas zurückgelegt", so der Mercedes-Sportchef abschließend.

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