Hat sich Ex-Jaguar-Boss Purnell gute Presse erkauft?

Offenbar hat Ex-Jaguar-Teamchef Tony Purnell einen Journalisten indirekt bestochen, um für sich selbst gute Presse zu machen

(Motorsport-Total.com) - Dass in der Politik mancherorts Journalisten bestochen werden, um diese oder jene Vision besser dastehen zu lassen als sie tatsächlich ist, ist bekannt. Ungewöhnlich ist jedoch, wenn solche Strategien auch im Sportjournalismus angewendet werden. Offenbar hat sich Ex-Jaguar-Teamchef Tony Purnell aber die Gunst eines befreundeten Berichterstatters erkauft.

Titel-Bild zur News: Tony Purnell

Nichts mehr zu lachen: Tony Purnell hat offenbar einen Journalisten bestochen

Zwar hat Purnell den Journalisten, übrigens ein angesehener Opinion-Leader der britischen Motorsportpresse, nicht direkt mit Geld bestochen, doch laut 'BusinessF1' hat es dubiose Geschäfte auf anderer Ebene gegeben. Der betroffene Journalist durfte demnach für eine Gage von knapp 15.000 Euro das jährlich erscheinende Medienhandbuch des Jaguar-Teams erstellen und publizierte dafür im Gegenzug in einer regelmäßig erscheinenden Zeitschrift Lobeshymnen auf Purnell.#w1#

Zwar ist anzumerken, dass einem solchen Verhalten rein rechtlich nichts im Wege steht, schließlich ist es durchaus branchenüblich, Werbetexte in der Fachpresse zu platzieren; die Art und Weise, wie dies in diesem Fall geschehen sein dürfte, ist aber doch recht dreist und hat mit objektiver Informationsweitergabe nicht viel zu tun. Dennoch haben weder Purnell noch der Journalist rechtliche Konsequenzen zu befürchten.

Dass an den Behauptungen von 'BusinessF1' etwas dran ist, ist durchaus möglich, schließlich kamen Purnell und auch sein Kollege David Pitchforth in der britischen Motorsportpresse stets erstaunlich gut weg. Sogar nach der Übernahme des Jaguar-Teams durch Red Bull und dem Wechsel im Management des Rennstalls wurde an dem britischen Duo nicht gezweifelt. Im Gegenteil: Britische Medien unterstellten Red Bull Kurzsichtigkeit und mangelnde Formel-1-Erfahrung...