Manthey-Boss über Erfolgssaison in der DTM: "Größte Gefahr ist Arroganz"

Manthey EMA dominierte die DTM-Saison 2023 und holte alle Titel - Geschäftsführer Nicki Raeder weiß jedoch, dass "Arroganz die größte Gefahr im Motorsport" ist

(Motorsport-Total.com) - Manthey EMA kam, sah und siegte! Gleich im ersten Jahr nach dem DTM-Comeback dominierte das Team und feierte sowohl die Fahrer- und Teamwertung als auch den Markentitel für Porsche. Aber: "Die größte Gefahr im Motorsport ist Arroganz", weiß Manthey-Geschäftsführer Nicki Raeder nach der starken Debütsaison.

Titel-Bild zur News: Thomas Preining

Nicki Raeder weiß, dass "Arroganz die größte Gefahr im Motorsport ist" Zoom

"Wenn man Fehler macht, fällt es einem leicht, sich selbst zu kritisieren", so Raeder gegenüber DTM.com. "Entscheidend ist, dass man auch nach Siegen Dinge rausarbeitet, die man nächstes Mal noch besser machen kann. Das ist uns gelungen und wenn man dabei noch die Fortschritte sieht, bringt es umso mehr Spaß."

DTM-Champion Thomas Preining fuhr bei allen Rennen in die Punkte, feierte drei Rennsiege und stand insgesamt achtmal auf dem Podium. Nichtsdestotrotz musste Manthey EMA auch Rückschläge verkraften, unter anderem beim Auftakt in Oschersleben, als das Team wegen einer Strafe den Sieg verlor. "Das war für die gesamte Mannschaft sehr hart", so Raeder. "Wir hätten das Sonntagsrennen eigentlich gewonnen."

Preining vertraut seinem Manthey-Team

Eine wichtige Konstante war auch der Fahrer selbst. "Wir hatten Situationen, wo wir vorm Qualifying lange über das Set-up am Fahrzeug diskutiert haben", erinnert sich der Manthey-Geschäftsführer. "Irgendwann sagte Thomas, wir sollen das machen, was wir für richtig halten und er fährt das Auto auf die Poleposition."

"Das kam überhaupt nicht arrogant rüber, sondern auf eine motivierende Art", so Raeder. "Dem Team hat er mit diesem Vertrauen unglaublich viel gegeben." Preining, der nach dem Abgang von Olsen für 2024 einen neuen Teamkollegen bekommen wird, blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück.

Sein Höhepunkt in der DTM-Saison 2023? "Definitiv der Sieg am Norisring, ein von Anfang bis Ende wahnsinnig turbulentes Rennen", erinnert Preining bei DTM.com. "Höhepunkt war mein Überholmanöver gegen René Rast. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man ein Battle gegen einen so großartigen Rennfahrer wie ihn gewinnt."

Thomas Preining

Thomas Preining war maßgeblich am DTM-Erfolg beteiligt Zoom

Preining "hat sich entwickelt und gelernt"

"Außerdem denke ich gern an mein Heimspiel am Red Bull Ring", sagt der amtierende DTM-Champion. "Es ist einfach cool, zu Hause auf einer so schönen Strecke vor den eigenen Fans zu fahren. So einen Support wie dort hatte ich zuvor noch nie."

Preining hat es geschafft, sich weiterzuentwickeln und Selbstvertrauen zu gewinnen. "Bei seinem ersten Grello-Einsatz konnte man sehen, dass Thomas nervös war und hohen Druck gespürt hat", erinnert sich Raeder an ein Langstrecken-Rennen auf der Nordschleife.

"Aber er hat sich entwickelt und gelernt, wann er zuhören muss oder wann er selbstbewusst vorangehen soll", berichtet der Manthey-Geschäftsführer. Auch deshalb krönte sich der Österreicher in der Saison 2023 zum DTM-Champion.

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