"Ingenieure kratzen sich am Kopf": Wieso Olsen in Preinings Schatten stand

Ex-Porsche-Pilot Dennis Olsen erklärt, warum seine DTM-Saison bei Manthey EMA so schwierig war und er laut Olaf Manthey am Funk "zu viel quatscht"

(Motorsport-Total.com) - Warum konnte der scheidende Porsche-Fahrer Dennis Olsen, der auf Platz sieben der DTM-Gesamtwertung landete, nicht mit Manthey-EMA-Teamkollege und Meister Thomas Preining mithalten? Laut dem 27-jährigen Norweger, der 2022 bei SSR Performance Teamkollege Laurens Vanthoor im Griff hatte, lag das an einem mysteriösen Problem, das ihn fast die ganze Saison verfolgte.

Titel-Bild zur News: Dennis Olsen

Dennis Olsen kämpfte den Großteil der Saison lang mit seinem Porsche Zoom

"Am Sachsenring wurde recht deutlich, dass wir ein Problem haben", sagt Olsen im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Vor dem vorletzten Saisonwochenende in Spielberg habe man daher "viele Aerodynamikteile ausgetauscht, um es zu finden. Danach war das Auto besser. Aber es ist bis heute nicht ganz klar, was es genau war. Die Ingenieure kratzen sich immer noch am Kopf."

Laut Olsen, der in der Gesamtwertung rund halb so viele Punkte wie Preining auf dem Konto hat, machte das Problem pro Runde "eineinhalb bis zwei Zehntel" aus, was bei einem DTM-Qualifying einige Plätze ausmacht. Und tatsächlich gelang Manthey EMA erst beim Saisonfinale in Hockenheim der erste Doppelerfolg der Saison, was auch auf Olsens dritten Startplatz zurückzuführen war.

Set-up-Irrweg bei Dennis Olsen?

"Es war sehr schön, die Saison beim Finale mit einem Höhepunkt zu beenden - und zu zeigen, dass wir an die Spitze gehören", so Olsen, der den versöhnlichen Ausklang "nach einer schwierigen Zeit" auch als "Bestätigung" sieht, "dass ich konkurrenzfähig und gut genug bin".

Bis zum Red-Bull-Ring-Wochenende hatte Olsen davor alles probiert, um seine Probleme zu lösen. Er kopierte sogar den Fahrstil seines Teamkollegen, doch auch das half nicht. Und er bemühte sich darum, den neuen Porsche 911 GT3 R (992) über das Set-up gutmütiger zu machen. Laut Teamberater Olaf Manthey ein Irrweg.

"Man versucht natürlich, das Auto für sich möglichst komfortabel hinzustellen, damit ich ein gutes Gefühl und ein sehr großes Vertrauen habe", sagt er. "Das ist aber nicht immer der schnellste Weg. Es kann schon mal sein, dass du das Auto so abstimmen musst, dass es für den Fahrer wirklich tricky zu fahren ist, vielleicht sogar ein Stückweit unangenehm, das aber auf der Uhr schnell ist."

Olsen über Manthey EMA: "Bester Ort, um Problem zu haben"

Die Rennlegende, die Olsen auch 2024 im Team halten wollte, kennt solche Situationen aus eigener Erfahrung. "Dann machst du manchmal den Fehler, dich festzufahren. Und es ist sehr schwierig, da wieder rauszukommen."

Olsen bestätigt, dass die Bemühungen um ein gutmütigeres Handling nicht das gewünschte Ergebnis brachten. "Wir haben etwas gesucht, und es hat nicht ganz funktioniert", sagt er. "Wir haben gedacht, dass wir das Auto dazu bringen können, dass es sich etwas angenehmer anfühlt, wenn es schnell ist, aber am Ende haben wir einen guten Kompromiss gefunden. Und das hat sich in Hockenheim gezeigt."

Wichtig sei aber diesbezüglich die "offene und ehrliche" Zusammenarbeit mit Teamkollege Preining gewesen und das gute Teamwork bei Manthey EMA: "Das ist der bestmögliche Ort, um ein Problem zu haben. Das Team vertraut dir und hört zu. Das war mega, denn für einen Fahrer ist es eine sehr schwierige Situation, mit so etwas umzugehen."

Dennis Olsen

Ratlosigkeit bei Olsen und seiner Crew: Erst zu Saisonende ging es aufwärts Zoom

Olaf Manthey: "Dennis hat mir zu viel gequatscht im Auto"

Olaf Manthey, der als Ex-Rennfahrer den Piloten auch als Mentor zur Verfügung steht, ortete auch noch einen anderen Grund, warum bei Olsen die Qualifyings nicht immer nach Wunsch liefen. "Dennis hat mir zu viel gequatscht im Auto", sagt er. "Da musste ich ihn immer wieder drauf hinweisen. Wenn du in deine Qualirunden gehst, dann hältst du die Klappe. Und dann konzentrierst du dich nur darauf, was du da draußen machst."

Auch in diesem Punkt gibt Olsen Manthey recht. "Er hat gesagt: 'Dennis, hör zu - du solltest versuchen, die Kommunikation am Funk speziell im Qualifying etwas reduzieren, wenn es um die Vorbereitungsrunden und das Aufwärmen der Reifen geht. Das haben wir versucht - und das war sicher der richtige Weg."

Die Erklärung für seine Redseligkeit am Funk? "Ich kommuniziere gerne und bin sehr offen und ehrlich", sagt Olsen, der selbst verstehen will, was bei seinem Auto passiert. "Das war in Hinblick auf die Beziehung zu meinem Ingenieur positiv, aber manchmal können positive Dinge auch zu viel sein."

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