Zwischen 1984 und 1996 war die "alte" DTM auf Rundkursen in Deutschland und dem Ausland unterwegs - Rückblick auf die "vergessenen Rennstrecken" der DTM-Historie
Der Alemannenring war ein temporärer Stadtkurs durch das Industriegebiet von Singen und zählte zu den populärsten Stadtkursen der DTM. Mit seiner engen Streckenführung, vielen 90-Grad-Kurven und kaum vorhandenen Auslaufzonen bot er packende Rennen. Zwischen 1991 und 1995 wurde hier insgesamt fünfmal gefahren.
Die AVUS in Berlin, einst als Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße konzipiert, gehört zu den geschichtsträchtigsten Rennstrecken Deutschlands. Die DTM gastierte hier zwischen 1984 und 1995 ganze zwölfmal, wobei die Lage mitten im Berliner Stadtgebiet ein einzigartiger Schauplatz war.
Der ehemalige Fliegerhorst in Diepholz war eine der typischen Flugplatzstrecken, wie sie in der Anfangszeit der DTM oft zum Einsatz kamen. Die Strecke bestand aus einem Mix aus langen Geraden, Schikanen und temporär aufgebauten Tribünen und Boxenanlagen. Zwischen 1984 und 1996 wurde in Diepholz elfmal gefahren.
Nur ein einziges Mal, im Jahr 1985, nutzte die DTM den Fliegerhorst Erding bei München als Rennstrecke. Der Kurs bestand wie viele Flugplatzstrecken jener Zeit aus langen Startbahnpassagen und künstlich angelegten Schikanen. Wegen dieses Aufwands blieb das Rennen ein einmaliges Gastspiel. (Das Bild zeigt den Fliegerhorst Wunstorf)
Das Helsinki Thunder, so die Bezeichnung der jährlich stattfinden Motorsport-Veranstaltung, wurde auch einem temporären Stadtkurs ausgetragen, der sich durch das Hafen- und Regierungsviertel der finnischen Hauptstadt schlängelte. 1995 und 1996 war die ITC hier zu Gast.
Im Jahr 1996 gastierte die ITC auf dem Autodromo Jose Carlos Pace in Brasilien. Das Rennen in Interlagos unterstrich den weltweiten Anspruch der Serie, war aber auch logistisch aufwendig und teuer, was die Nachhaltigkeit der internationalen Expansion infrage stellte. Und wenig später zum Aus führte.
Der französische Formel-1-Kurs in Magny-Cours war 1995 und 1996 Schauplatz der ITC. Im ersten Jahr gewann Bernd Schneider (Mercedes) beide Rennen, im Folgejahr triumphierte Alessandro Nannini (Alfa Romeo) in beiden Läufen.
Der Flugplatz bei Mainz war eine der ersten provisorischen Rennkurse der DTM in den 1980er-Jahren. Zwischen 1984 und 1990 wurde hier siebenmal gefahren, wobei der flache Kurs mit seinen engen Kurven und kurzen Geraden fahrerisch viel Präzision verlangte.
Der Salzburgring in Österreich war 1987 und 1988 Teil des DTM-Kalenders und präsentierte sich als Hochgeschwindigkeitskurs in malerischer Kulisse. 1988 musste nach vier Restarts endgültig abgebrochen werden, zuletzt gab es wieder Bemühungen um ein DTM-Comeback.
1985 wurde das Siegerland-Flugplatzgelände für ein einziges DTM-Rennen genutzt. Der temporäre Rundkurs, auf dem sowohl vorher als auch hinterher noch Autorennen stattfanden, war ein Paradebeispiel für die Anfangsphase der DTM, in der auch ungewöhnliche Austragungsorte ihren Platz fanden. (Das Bild zeigt den Nürburgring)
Die Formel-1-Rennstrecke in England war 1996 Austragungsort einer ITC-Veranstaltung. Auch wenn die Rennen dort sportlich hochwertig waren, fehlte der ITC in Großbritannien die mediale Resonanz, die sie in Deutschland gewohnt war. Klaus Ludwig (Opel) und Gabriele Tarquini (Alfa Romeo) gewannen die beiden Rennen.
Suzuka International Racing Course: Der technisch anspruchsvolle Kurs in Japan war 1996 Teil des internationalen Rennkalenders der ITC und bildete eine der spektakulärsten Stationen. Die Veranstaltung markierte den Höhepunkt der globalen Ambitionen der Serie - gleichzeitig aber auch den Beginn ihres Niedergangs.
Die Strecke auf dem Fliegerhorst Wunstorf wurde von 1984 bis 1993 insgesamt neunmal im Rahmen der DTM genutzt. Wie viele Flugplatzkurse bot sie ein flaches Layout, das durch künstliche Schikanen und temporäre Tribünen aufgewertet wurde.
Kyalami Grand Prix Circuit: 1990 und 1991 war die DTM zu zwei Einladungsrennen in Südafrika zu Gast. Auch wenn die Rennen nicht zur offiziellen Meisterschaft zählten, galten sie sportlich als prestigeträchtig und waren logistisch ein bedeutender Kraftakt - wobei immerhin rund 42.000 Zuschauer vor Ort waren.
Zwischen 1984 und 1996 war die "alte" DTM auf Rundkursen in Deutschland und dem Ausland unterwegs - Rückblick auf die "vergessenen Rennstrecken" der DTM-Historie