"Jeder will nach Hause": Dörr-McLaren nach Missgeschick disqualifiziert!

Die beiden Dörr-McLaren wurden nach dem Rennen in Zandvoort disqualifiziert - Was genau schiefgelaufen ist und warum der Fauxpas vielleicht auch positive Seiten hat

(Motorsport-Total.com) - Unglückliches Missgeschick beim Dörr-Team: Die beiden McLaren von Timo Glock und Ben Dörr wurden am Sonntag disqualifiziert, weil das Team zu früh das Equipment eingepackt hatte! Das Entfernen der Schlagschrauber aus der Boxenstopp-Station gilt als Verstoß gegen die Parc-Ferme-Regelung und führt zum Wertungsausschluss.

Titel-Bild zur News: Die Dörr-Mannschaft war am Sonntag schnell - aber nicht beim Boxenstopp, sondern beim Einpacken

Die Dörr-Mannschaft war schnell - aber nicht beim Boxenstopp, sondern beim Einpacken Zoom

"Die Jungs haben im Eifer des Gefechts das Pitstop-Equipment schon abgebaut", gibt Technikchef Robin Dörr im Gespräch mit Motorsport-Total.com zu. "Aufgrund des Reglements unterliegt das Equipment dem Parc-Ferme, weil wir in der DTM Performance-Boxenstopps machen."

"Deswegen ist die Disqualifikation auch gerechtfertigt", findet Dörr, der seine Mechaniker nicht aus der Verantwortung nimmt: "Eigentlich wissen die Jungs das, aber jeder will nach Hause." Das späte Rennen am Sonntagnachmittag, wegen des parallel stattfindenden Le-Mans-Tests, sei aber nicht förderlich gewesen.

Technik Dörr ehrlich: "Wir machen alle Fehler"

"Vielleicht ist das genau deswegen vergessen gegangen. Ich habe auch nur Menschen im Team und wir machen alle Fehler, glücklicherweise waren wir mit beiden Autos außerhalb der Punkte." Während Ben Dörr im zweiten Rennen den 16. Platz erreichte, landete Teamkollege Glock nur auf Rang 20.

"Es ist natürlich was anderes, wenn du mit beiden Autos in den Top 10 stehst und dann wegen so eines Leichtigkeitsfehlers disqualifiziert wirst. Das tut dann natürlich schon mehr weh", sagt der Technikchef. "Jetzt, außerhalb der Punkte, ist es einfach doof gelaufen."

Das Dörr-Team erlebte bislang einen schwierigen Start in die Saison

Das Dörr-Team erlebte bislang einen schwierigen Start in die Saison Zoom

Dennoch hofft Technikchef Dörr auf einen nachhaltigen Lerneffekt: "Vielleicht ist das ein Learning für die Zukunft, wenn wir weiter vorne stehen, dass das dann nicht mehr passiert", grinst er. "Wir haben einen Ablaufplan, da steht das auch drin. Das war hoffentlich das erste und letzte Mal."

Dörr-Teamchef kritisiert Zandvoort-BoP

Dass Dörr und Glock am Sonntag nicht in die Punkte fahren konnte, sei auch auf die Balance of Performance (BoP) zurückzuführen. Denn nachdem Dörr-Pilot Clemens Schmid im vergangenen Jahr auf den vierten Platz gefahren war, musste der McLaren in diesem Jahr 30 Kilogramm Ballast einladen.

"Ich fühle mich da ungerecht behandelt", sagt Teamchef Rainer Dörr im Gespräch mit Motorsport-Total.com, insbesondere vor dem Hintergrund der BMW-Einstufung. Die Schubert-BMW-Piloten Rene Rast und Marco Wittmann hatten am Sonntag einen souveränen Doppelsieg eingefahren.

"Dass die BoP nicht richtig ist, das hat jeder gesehen", meint Dörr. McLaren war dagegen chancenlos: "Bei uns ging gar nichts. Die Reifen waren so schnell kaputt mit den Mehrkilos. Der Topspeed hat uns gefehlt, wir waren Kanonenfutter." Kein Wunder, dass alle schnell nach Hause wollten ...

Neueste Kommentare