• 11.12.2023 12:26

  • von Stefan Wagner

Mercedes bleibt beim C 63-Vierzylinder, weil er "sehr sehr progressiv" ist

Man gibt zu, dass man nicht alle V8-Fans von der neuen Performance-Mittelklasse überzeugen kann: Unterdessen gibt es Hoffnung auf anderer Ebene

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Es ist ja kein Geheimnis, dass im Bereich Performance-Autos mehr und mehr kleinere (Motoren-)Brötchen gebacken werden müssen. Aufgrund der Emissionsregeln, Sie wissen es. Die immer strikteren Vorgaben, zwingen Autohersteller dazu, die Zahl der Zylinder zu reduzieren und Hybrid-Komponenten zu addieren. Bestes Beispiel: Der aktuelle Mercedes-AMG C 63.

Titel-Bild zur News: Der neue Mercedes-AMG C 63 S E-Performance

Mercedes-AMG C 63 S E-Performance Zoom

Die Affalterbacher Performance-Mittelklasse, über Jahre verehrt für ihre glorreichen V8-Motoren, tauschte zuletzt einen 4,0-Liter-Biturbo-Achtzylinder gegen einen 2,0-Liter-Vierzylinder mit allerlei Elektro-Firlefanz. Zwischenzeitlich gab es - nach einiger Kritik - Gerüchte, man werde zu einem größeren Antrieb zurückkehren. Aber das wird nicht passieren.

In einem Interview mit dem Top Gear Magazin gibt der neue AMG-Chef Michael Schiebe durchaus zu, dass die Menschen gefragt hätten, warum denn der V8 aus dem BMW-M3-Konkurrenten entfernt worden sei. Und er erklärt: "Wir wollen sehr sehr progressiv sein, wenn es um Technologie geht. Und wir sind überzeugt vom Konzept der Hybridisierung, weshalb wir beim Vierzylinder bleiben werden."

Weiter meinte er, AMG könne nicht jeden einzelnen V8-Fan davon überzeugen, das neue Zweiliter-Modell zu kaufen. Aber mit einer "Das Glas ist halbvoll"-Einstellung sagte Schiebe auch, der Plug-in-Hybrid-63er habe Käufer angelockt, die normalerweise nicht an einer Sportlimousine interessiert seien. Und an einem Sport-Kombi, müssen wir hier ergänzen, denn das C 63 T-Modell gibt es ja auch noch.

Anders sieht es beim C 63 Coupé und Cabriolet aus. Die wurden kürzlich durch den neuen CLE ersetzt. Und von dem wurde gerade eben der AMG CLE 53 präsentiert. Interessanterweise mit Sechszylinder. Sollte es je einen CLE 63 geben, wird der vermutlich auch einen 3,0-Liter-R6 unter der Haube haben.

Sollten Sie zur "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen"-Gruppe gehören, müssen Sie bei Mercedes inzwischen ziemlich weit oben suchen. Beim AMG GT etwa oder seinem offenen Bruder SL. Vermutlich würde deutlich weniger diskutiert werden, wenn man dem beliebten C 63 einfach einen Sechszylinder spendiert hätte, aber jetzt ist es nun mal, wie es ist. Und im Coupé und Cabriolet kriegt man die sechs Töpfe ja noch.


Fotostrecke: Mercedes-AMG-Chef bestätigt: Kein V8 in C 63 und E 63

Sollten Sie mehr Türen und mehr Zylinder wollen, müssen Sie wohl auf den nächsten AMG E 63 warten. Der könnte dann ebenfalls mit Reihensechszylinder daherkommen. Allerdings plus Ladeklappe. Bisherige Erlkönigbilder lassen auf ein Set-up mit Plug-in-Hybrid schließen.

Sein großer Widersacher, der BMW M5, kommt demnächst ebenfalls als PHEV. Allerdings wird das bayerische Monster weiter am Achtzylinder festhalten. Zudem kehrt auch endlich der M5 Touring zurück.

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